Eine Rendite von mehr als 15 Prozent sei unrealistisch, warnt Kielholz vor überheblichen Zielen von Banken. Auch spricht er sich für grosse Banken aus.
Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, gab für sein Finanzinstitut eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25 Prozent vor. Der ehemalige Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsidet, Walter Kielholz, hebt im Gespräch mit dem deutschen«Handelsblatt» bei solchen Aussagen mahnend den Finger.
«Wenn im kommerziellen Kreditgeschäft eine Eigenkapitalrendite von 25 oder 30 Prozent erreicht wird, dann muss man genauer hinschauen, welche Risiken eingegangen werden oder welcher Kredithebel bewegt wird,» sagt Kielholz.
Für die grossen Banken
Auch stellt sich Kielholz hinter grosse Bankkonglomerate. Viele Institute seien aus Zusammenschlüssen von kleineren Banken in Krisenzeiten entstanden, sagt er weiter. Zudem verwickeln sich Politiker in Widersprüche, wenn beispielsweise die Aufspaltung von Grossbanken gefordert und gleichzeitig die Fusion der Dresdner mit der Commerzbank unterstützt wird, «um ein widerstandsfähigeres Institut zu schaffen.»
Für das Bankgeheimnis
Zudem spricht sich der Swiss-Re-Chef für das Bankgeheimnis aus. Die Vertraulichkeit der Bankdaten seien generell schützenswert. «Eine gläserne Bank, wie sie in Deutschland immer mehr die Regel ist, macht für den Finanzplatz Schweiz keinen Sinn.»
Und Kielholz setzt sich gegen die Attacken aus Deutschland zur Wehr: «So kann man weder Geschäfte machen, noch zwischen Staaten freundschaftliche Beziehungen pflegen.»
Um das Bankgeheimnis zu retten soll eine Pauschalsteuer eingeführt werden. Somit würden die Daten des Kunden geschützt und sein Vermögen versteuert. Eine Trennung von Privatsphäre und Steuern wäre damit gesichert.