Im Skandal rund um geplatzte Anleihen klagt Mosambik gegen die Credit Suisse. Für die Bonds selber ist das gar nicht gut.
Der Schulden- und Korruptionsskandal rund um das mausarme Mosambik eskaliert. Wie auch finews.ch berichtete, hat das südostafrikanische Land Anfang März gegen die Grossbank Credit Suisse (CS) Klage erhoben.
Die CS hatte in den Jahren 2012 und 2013 zusammen mit der russischen VTB Bank Kredite und Anleihenverkäufe für Mosambik in der Höhe von über 2 Milliarden Dollar organisiert. Die Kredite platzten allerdings, und mehrere hundert Millionen Dollar verschwanden. Vergangenen Januar hatte zudem das US-Justizministerium drei ehemalige CS-Banker angeklagt.
Plötzlich lukrativ
Diese Turbulenzen sind nun auch Gift für die ausstehenden Anleihen von Mosambik, die das Land einst auch dazu verwendete, um sich eine heute marode Thunfisch-Fangflotte anzuschaffen. Seit Anfang 2017 kommt das Land seinen Verpflichtungen auf diesen «Thunfisch-Bonds» nicht mehr nach. Die später in Eurobonds umgewandelten Papiere sind damit im «default». Das hinderte die Wertschriften nicht daran, letztes Jahr zu den lukrativsten Schwellenland-Staatsanleihen weltweit zu avancieren.
Dies, nachdem der Kurs vergangenen November massiv zugelegt hatte, als Mosambik mit bedeutenden Eignern der Papiere eine erste Übereinkunft zur Restrukturierung der Anleihen erzielte. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, haben die Papiere seit Anfang 2019 aber knapp 7 Prozent an Wert verloren und bilden nun das Schlusslicht ihrer Klasse.
Noch ein Tiefschlag
Noch schlimmer für die Investoren ist der Umstand, dass die Restrukturierung der Mosambik-Eurobonds wegen den Querelen ins Stocken geraten ist. Die Hoffnung bestand darin, die 727-Millionen-Dollar-schwere Eurobond-Tranche mit einer Laufzeit bis 2023 in neue Papiere mit Auszahlungsfrist bis 2033 zu tauschen. Das droht nun zu scheitern.
Die CS hielt dagegen fest, sie habe noch keine Klageschrift erhalten. Sie sei auch nicht in die in der Klage erwähnte Transaktion involviert gewesen.