Unter den Reichen und Mächtigen, die über die britische Bank HSBC vom Schweizer Bankgeheimnis profitierten, waren auch die Eigentümer einer Pharma-Firma. Die ist nun ins Visier der Justiz geraten.
Die Nachkommen von Mortimer und Raymond Sackler sollen gemeinsam 13 Milliarden Dollar schwer sein. Interessante Kundschaft für eine Privatbank, also.
Doch das Vermögen der Sacklers stammt von Purdue Pharma, dem Unternehmen, welches das Schmerzmittel Oxycontin vertreibt. Dieses wird für die in den USA grassierenden Opioid-Probleme mit verantwortlich gemacht – das Unternehmen spielte in der Vergangenheit das Suchtpotenzial der Pillen herunter.
Trusts und Firmen in Jersey
Deshalb ist es von Interesse, dass der 2010 verstorbene Mortimer Sackler und einige seiner Kinder die HSBC für ihre Bankgeschäfte nutzten. Über 30 Millionen Dollar sollen die Sacklers bei der Bank angelegt haben, wie das «International Consortium of Investigative Journalists» schrieb. Dass ist allerdings durchaus legal.
Über diese Konten kontrollierten die Pharma-Barone auch Trusts und Firmen auf der Kanalinsel Jersey. Banker der britischen Grossbank diskutierten 2005 intensiv darüber, wie man einen noch grösseren Teil des Familienvermögens zur Verwaltung bekommen könnte, hiess es in dem Artikel weiter.
Purdue Pharma wurde mittlerweile von Bundesstaaten, Counties und Städten aus ganz Amerika dafür verklagt, die Opioid-Krise verursacht zu haben. Letztes Jahr starben mehr als 49'000 Amerikaner an einer Überdosis, teilweise wegen Oxycontin.