Inwiefern die übernommene Bank im Schoss der CS tatsächlich besser fuhr als mit der SBG, kann nur vermutet werden. Während die SBG stets mit offenen Karten gespielt und klar zum Ausdruck gebracht hatte, dass die SVB nach einem allfälligen Kauf mit der Streichung des Markennamens voll in die SBG integriert würde, liess man diese Frage bei der CS immer etwas im Diffusen.

Nach der Übernahme nutzte die CS den hohen Verlust, den das bernische Institut für 1992 ausweisen musste, als Vorwand, um zahlreiche Filialen der SVB aufzuheben und Hunderte von Stellen zu streichen. Zwischen April 1993 und Juni 1995 wechselte die CS fast die Hälfte der SVB-Manager aus, und im Zuge der Umwandlung der CS Holding in die Credit Suisse Group im Jahr 1996 wurde die SVB in den Konzern einverleibt. Die CS argumentierte, dass Kunden und Mitarbeiter die Marke SVB mit einer «Pleite-Bank» assoziierten.

Vorspiel zur Mega-Fusion

Der Volksbank-Deal erwies sich sozusagen als Vorspiel für das Fusionsgebaren der Schweizer Grossbanken in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre. Zunächst versuchte die CS mit der UBS auf Tuchfühlung zu gehen, doch warf sich diese kurze Zeit später lieber an die Brust des Bankvereins.

Der Rest ist Geschichte – führte letztlich aber dazu, dass die Schweiz zwei mächtige Institute (UBS und CS) erhielt, die heute, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Grossbanken, an der Weltspitze mitmischen.