7. Martin Senn, CEO Zurich Versicherung
Am Ende war der Druck zu hoch, und die Baustellen waren zu zahlreich geworden. Martin Senn führte einen Kampf an praktisch allen Fronten. Er musste schlechte Zahlen hinnehmen, seine Akquisitionsversuche scheiterten, er verkalkulierte sich mehrmals bei den Rückstellungen und Reserven, Top-Leute liefen ihm davon.
Zudem sorgte der frühere Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, als Präsident der Zurich für einige Unruhe im Konzern – ein Umstand, den am Ende Senn zu ertragen hatte. Als ihm dann noch das Aktionariat die Unterstützung entsagte, war es Anfang dieses Monats um den CEO geschehen.
8. Martin Strobel, CEO Baloise Group
Sein Abgang wurde offensichtlich von ganz langer Hand vorbereitet. Denn Martin Strobel kündigte bereits Ende Mai dieses Jahres an, dass er Ende April 2016 zurücktrete werde. Das ermöglichte der Baloise-Gruppe, die Nachfolgeregelung frühzeitig an die Hand zu nehmen. Bereits steht mit Gert de Winter auch der Nachfolger fest.
Strobel wird 2016 insgesamt 18 Jahre für das Unternehmen tätig gewesen sein. Mit seinen 50 Jahren und dem bisherigen Leistungsausweis ist er definitiv noch zu jung, um sich zur Ruhe zu setzen. Man darf gespannt sein, wo der bewährte Versicherungs-CEO wieder in Aktion tritt.
9. Thierry Lombard, Partner Lombard Odier
Mit ihm trat ein ganz Grosser im Swiss Banking zurück: Thierry Lombard, Gesellschafter bei der Genfer Privatbank Lombard Odier begab sich Anfang 2015 nach mehr als 40-jähriger Betriebszugehörigkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Der 67-jährige Bankier war 32 Jahre lang Partner der Bank und in dieser Zeitspanne unter anderem verantwortlich für die Investmentstrategie, die Kommunikation und für das Personalmanagement. Seine grosse Leidenschaft galt allerdings der Philanthropie.
Mit Anne-Marie de Weck dürfte im nächsten Jahr eine weitere langjährige Partnerin altershalber abtreten. Mit dem früheren Deutsche-Bank-Risikochef Hugo Bänziger hat Lombard Odier indessen die Nachfolgeplanung bereits an die Hand genommen. Bänziger kam denn auch auf Bestreben vom Thierry Lombard ins Partnergremium der Genfer Privatbank.
10. André Esteves, Gründer und CEO BTG Pactual
Er ist zwar Brasilianer, und er operierte vor allem aus seiner Heimat heraus oder in angelsächsischen Gefilden. Doch André Esteves, Gründer und CEO der Investmentbank BTG Pactual, spielte in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle für den Schweizer Finanzplatz. Denn erstens veräusserte er sein Institut zunächst der UBS und trat in deren Reihen, bevor er die Bank zurückkaufte und einen ehrgeizigen Expansionskurs einschlug, der unter anderem auch dazu führte, dass BTG Pactual die Tessiner Bank BSI im Sommer 2014 übernahm. Sie hätte für die Brasilianer das neue Kompetenzzentrum im Wealth Management werden sollen.
Doch das alles ist nun Makulatur. Denn vor wenigen Wochen wurde Esteves von der brasilianischen Justiz wegen Korruptionsverdachts festgenommen. Offenbar handelt es sich um eine schwerwiegende Sache, denn der Banker wird von den Behörden weiterhin festgehalten, sein Amt als CEO hat er abgegeben, und die BSI steht wieder zum Verkauf, um frische Mittel für die angeschlagene BTG Pactual zu generieren. Damit ist das Schicksal einer Schweizer Traditionsbank ungewisser denn je.
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