In die Kategorie 2 des US-Steuerprogramms kommt nun definitiv Bewegung: Vier weitere Schweizer Banken haben mit Zahlungen an die USA ihre Schwarzgeld-Vergangenheit bereinigt.
Bei den vier Instituten handelt es sich um die Société Générale Private Banking (Lugano-Svizzera), die MediBank, die LBBW (Schweiz) sowie die Scobag Privatbank aus Basel, wie aus einer Mitteilung des US-Justizdepartements in der Nacht auf Freitag hervorgeht.
Die vier Institute hätten sogenannte Non-Prosecution-Agreements unterzeichnet und jede Bank habe sich verpflichtet zu kooperieren, Kontrollen zu implementieren, jedes Fehlverhalten bezüglich undeklarierter US-Konten zu beenden sowie eine Strafzahlung zu leisten.
Im Gegenzug werden sie bezüglich steuerrechtlicher Straftaten nicht strafrechtlich verfolgt, hiess es von der Behörde.
Gesamthaft 2,2 Millionen Dollar
Insgesamt kommen die Institute relativ glimpflich davon. Die höchste Busse zahlt die Société Générale mit 1,4 Millionen Dollar. Sie habe Konten mit US-Verbindungen mit Vermögen von rund 139,6 Millionen Dollar verwaltet.
Die Medibank mit Sitz in Zug unterhielt laut der Mitteilung 14 US-Konten mit Vermögen von rund 8,62 Millionen Dollar und zahlt eine Busse von 826’000 Dollar.
Die LBBW (Schweiz) mit Sitz in Zürich führte wiederum 35 US-Konten mit Vermögen von 129 Millionen Dollar Millionen Dollar und zahlt 34,000 Dollar.
Teilweise in argen Nöten
Scobag Privatbank AG (Scobag) mit Hauptsitz in Basel unterhielt den Angaben nach drei Konten; der höchste Wert erreichte 7 Millionen Dollar, darum werde ein Busse von 9'000 Dollar fällig.
Zumindest zwei der nun gebüssten Institute haben im Strudel der Schwarzgeldbereinigung arge Blessuren erlitten: Bei der Medibank scheint eine Liquidation inzwischen unvermeidlich, wie finews.ch berichtete. Die LBBW (Schweiz) hat ihr Geschäft aufgegeben und die Kundenportfolios an die Notenstein Privatbank verkauft.
Vor diesen vier Banken hatten sich bereits die Vadian Bank, eine Tochter der St. Galler Kantonalbank (SGKB), sowie die Tessiner Privatbank BSI und die Finter Bank Zürich als Kategorie-2-Banken mit den US-Behörden geeinigt.