Die Führungscrew der Credit Suisse ist überzeugt, ihr Bestes zur Beilegung des US-Steuerstreits gegeben zu haben. Darum brauche es auch keinen Managementwechsel, war am Dienstagmorgen an einer Telefonkonferenz zu vernehmen.
«Wir haben einen guten Job gemacht und sehr hart dafür gearbeitet, um so rasch als möglich eine Lösung in dieser Problematik zu erreichen», sagte CEO Brady Dougan (Bild) anlässlich einer Telefonkonferenz am Dienstagmorgen.
Vor diesem Hintergrund sieht Dougan auch keine Notwendigkeit, persönliche Konsequenzen aus dem Schuldeingeständnis der Bank zu ziehen. Er werde weiter sein Bestes geben, um die Bank voranzubringen, sagte er weiter und beantwortete damit Fragen, ob er denn an einen Rücktritt denke.
Eine weisse Weste
Weitere Schützenhilfe erhält Dougan von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner, der gegenüber «Radio SRF» sagte: «Persönlich haben wir eine weisse Weste».
Dass sich die Verhandlungen über fünf Jahre hinausgezogen haben, dafür machte Dougan unter anderem die Komplexität des Falls verantwortlich, in dem auch zwei Regierungen involviert waren und die Credit Suisse im Gegensatz zur UBS den Fall nicht mit der Zuhilfenahme des Notrechts lösen konnte. «Wir haben nicht versucht, die Sache hinauszuzögern», betonte Dougan.
Vorgehensweise offenbar richtig
In Detaillfragen hätte die Bank im Nachhinein vielleicht etwas anders vorgehen können, räumte der amerikanische Konzernchef ein. Insgesamt stellt Dougan die juristische Vorgehensweise der Credit Suisse aber nicht in Frage.
Mit diesen Aussagen beantwortete Dougan eine Frage, ob die Bank bei anderen Rechtsfällen nun eine proaktivere Strategie verfolgen wolle.