Die Börsianer finden enorm Gefallen an den UBS-Aktien. Was man aber trotzdem wissen muss.

Der Reingewinn von 917 Millionen Franken im vierten Quartal 2013 kam auch dank einer Steuergutschrift von 470 Millionen Franken zustande. Im Vorjahresquartal wurde das Ergebnis durch Bussen für den Libor-Skandal belastet, was sich schliesslich in einem Quartalsverlust von 1,9 Milliarden Franken manifestierte. Beim Gewinn im vierten Quartal 2013 profitierte die UBS also von zwei ausserordentlichen Faktoren.

Das Investmentbanking entwickelte sich in den letzten drei Monaten von 2013 operativ besser als es die meisten Analysten erwartet hatten. Die Division erzielte einen Gewinn vor Steuern von 297 Millionen Franken – nach einem Verlust im Vorjahr von 243 Millionen Franken. Das Investmentbanking verdankt seine Rückkehr in die Gewinnzone vor allem höheren Erträgen im Bereich Corporate Client Solutions und tieferen Personalaufwendungen.

Die Kernkapital-Quote (CET 1-Basel III bei vollständiger Umsetzung) lag per Ende Dezember 2013 bei 12,8 Prozent womit sie 300 Basispunkte über dem Wert von Ende 2012 lag. Die UBS will ihre Dividendenausschüttungen merklich erhöhen, sobald die Quote einen Wert von 13 Prozent erreicht hat. Dieses Ziel ist in greifbare Nähe gerückt.

Der Personalbestand verringerte im Jahresvergleich um rund 2'400 Stellen. Das Management rechnet mit einer weitern Senkung des Mitarbeiterbestands von rund 10 Prozent auf 54'000 Vollzeitstellen. Der Personalaufwand verringerte sich denn auch im Jahresvergleich um 9 Prozent, gegenüber dem dritten Quartal nahmen die Aufwendungen für das Personal allerdings wieder zu.

Das Wealth Management überzeugte im Gegensatz zum Investmentbanking nicht. Mit einem Vorsteuergewinn von 471 Millionen Franken im vierten Quartal 2013 und einer Bruttomarge von 85 Basispunkten blieb die Division einerseits deutlich unter den Markterwartungen und anderseits auch unter dem anvisierten Wert von 95 bis 105 Basispunkten. Das enttäuschende Abschneiden des Wealth Management fällt insofern ins Gewicht, als dass die UBS ihre Strategie darauf aufbaut.

Der Nettoneugeldzufluss im Wealth Management verbesserte sich im Schlussquartal wieder etwas: Es waren 5,8 Milliarden Franken nach 5,0 Milliarden Franken im Quartal davor. Die Bank spricht diesbezüglich vom besten vierten Quartal seit dem Jahr 2007. Die Zuflüsse konzentrierten sich aber im Wesentlichen auf die Region Asien-Pazifik und weltweit auf das Ultra-High-Net-Worth-Segment. In Europa dagegen flossen weitere Gelder ab, und in der Schweiz versiegte der Nettoneugeldzufluss zu einem Rinnsal von 0,8 Milliarden Franken nach 5,5 Milliarden Franken im Vorquartal – im Vorjahr hatte in der Schweiz noch ein Zufluss von 1,1 Milliarden Franken resultiert.

Der Bonus-Pool hat sich im vergangenen Jahr zwar für die Mitarbeiter erfreulich entwickelt, doch für die Aktionäre eher weniger. Die Bonus-Vergütungen erhöhten sich um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken. Immerhin bleiben für die Aktionäre die Aufwendungen für leistungsabhängige Zuteilungen auf Rechnungslegungsbasis (IFRS) gegenüber dem Vorjahr unverändert bei rund 3 Milliarden Franken. Doch die Frage bleibt: Ziehen die Anleger den Kürzeren, wenn die Boni wieder steigen?