Wer sich als Expat verdingt, hofft meist darauf, dass sich der Umzug positiv auf Karriere und Portemonnaie auswirkt. In einer Region legen die Arbeiter stattdessen häufig Geld drauf.
Unter Expats ist der Nahe Osten eine beliebte Destination. Ein Ranking der Grossbank HSBC zeigt, dass diese global mobilen Arbeitskräfte zum Beispiel Bahrain oder die Arabischen Emirate als bessere Orte zum Arbeiten einschätzen als die Schweiz.
Ein vorübergehender Umzug an den Golf hat allerdings oft nicht die erhofften Auswirkungen aufs Bankkonto, wie eine Studie des Beratungsunternehmens Hoxton Capital Management zeigt. Fast zwei Drittel der Expats verlassen die Region ärmer, als sie gekommen sind.
Extravaganter Lebensstil
«Viele Expats finden sich nach einigen Jahren im Ausland in einer misslichen Lage wieder, weil sie mehr ausgegeben als eingenommen haben», sagte Hoxton-Partner Chris Ball laut einer Mitteilung des Beratungsunternehmens. «Das könnte an unratsamen Investitionen liegen oder an einem extravaganteren Lebensstil als sie ihn zuhause pflegen würden.»
Dabei verdienen die meisten der Ausgewanderten auf der arabischen Halbinsel mehr als am Herkunftsort. Sie unterschätzen allerdings zum Beispiel, dass die Arbeitgeber ihnen dort das Sparen aufs Alter nicht von Gesetzes wegen abnehmen müssen. Knapp die Hälfte der befragten Expats gaben gegenüber Hoxton zu, sie würden nicht genug sparen.
Sorgenfreie Schweizer
Schweizer Auswanderer müssen sich allerdings vergleichsweise wenig Sorgen machen. Sie dürften auch am Golf weniger akut von der Armut bedroht sein, als Expats aus weniger reichen Ländern.
Wie die UBS letztes Jahr eruiert hat, ist Zürich die teuerste Stadt der Welt. Über höhere Durchschnittslöhne kann man sich nur noch in Genf freuen. Dubai kommt bei beiden Grössen auf dem 36. Platz zu liegen. Da sich nur die wenigsten für weniger Geld im Nahen Osten verdingen werden, dürfte für Schweizer einem Leben in Saus und Braus zum Trotz keine Rückkehr in Armut drohen.