Der ursprünglich britisch-chinesische Finanzriese will seine Aktien an der Börse in Shanghai kotieren, wie Präsident Stephen Green in einem Interview sagt.
Das Kürzel HSBC steht eigentlich für Hongkong-Shanghai-Banking-Corporation und geht auf das Jahr 1865 zurück, als die Bank in Hongkong gegründet wurde.
Inzwischen ist das Unternehmen schon lange ein britisches, doch plant es nun eine feudale Rückkehr nach Shanghai, wie der Verwaltungsratspräsident Stephen Green (Bild) in einem Interview mit der französischen Tageszeitung «Le Figaro» erklärte.
Kotierung 2011 angestrebt
Sobald es die chinesischen Behörden zulassen, wolle sich die Bank an der Börse von Shanghai kotieren lassen sagte Green. Für dieses Jahr werde es wohl nicht mehr reichen, erklärte er weiter, doch sobald sich die Börse den Ausländern öffne, werde man unter den ersten Anwärtern sein. Das könnte nächstes Jahr der Fall sein.
Mit der Kotierung will der HSBC-Konzern nicht nur seine Wurzeln verdeutlichen, sondern mit dem Kapitalzufluss die Expansion im Reich der Mitte beschleunigen, namentlich mit einer flächendeckenden Präsenz in allen Provinzen, wie Green weiter ausführte. Derzeit ist die Bank mit rund 100 Geschäftsstellen präsent. Auch das Kreditgeschäft an chinesische KMUs will man forcieren.
«Es wird Blasen geben»
In China hält HSBC bereits eine Beteiligung von 19 Prozent an der Bank of Communication und betreibt ein erfolgreiches Joint-Venture im Kreditkartenbereich. Mit Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung in China schliesst Stephen Green eine Überhitzung nicht aus.
Es werde Blasen geben, sagte er, doch in den letzten zehn Jahren hätten sich die chinesischen Banken kapitalmässig extrem verstärkt und gleichzeitig auch ihre Risikoparameter ausgebaut.