Das alles erklärt vielleicht den ruhmlosen Abgang Zeltners bei einem Unternehmen, für das er immerhin mehr als dreissig Jahre gearbeitet hat, und grundsätzlich eine etwas grosszügigere Verabschiedung verdient hätte. Doch betrachtet man alle genannten Aspekte, verwundert es nicht, dass Zeltner so geht.

Auf Anfrage von finews.ch verwies ein Sprecher der UBS auf die Aussagen von Axel Weber vom vergangenen Wochenende, wonach Zeltner den «persönlichen Wunsch äusserte, die Bank zu verlassen». Zudem sei anzumerken, sagte der Sprecher weiter, dass die Vermögensverwaltung der UBS unter Zeltners Führung sich global gut positioniert habe und erfolgreich wirtschafte. «Grundsätzlich kommentieren wir keine Gerüchte und Spekulationen zu einzelnen Personen», so der Sprecher abschliessend.

Eine zweite Chance?

Gemessen an seiner langen Erfahrung und seinem grossen Know-how in der Vermögensverwaltung, wird der Verwaltungsrat der Bank Julius Bär für die mittelfristige Nachfolge des abgetretenen CEOs Boris Collardi nicht umhin kommen, das Dossier Zeltner ernsthaft zu prüfen. Denn es bietet sich nicht alle Tage eine Person an, die dem wichtigsten Bereich des grössten Vermögensverwalters auf der Welt (UBS) über so viele Jahre vorstand.

Tatsächlich würde Zeltner gegebenenfalls nur die Strassenseite wechseln, aber er erhielte immerhin eine Möglichkeit. Getreu der Devise: Jedermann hat eine zweite Chance verdient.