Der AWD-Gründer und Selfmade-Milliardär Carsten Maschmeyer hat eine Rückkehr in die Versicherungsbranche jahrelang ausgeschlossen. Nun will er aber Millionen in aufstrebende Insurtech-Firmen stecken.
Rund zehn Jahre ist es her, als Carsten Maschmeyer den Finanzbroker AWD an die Swiss Life verkaufte. Seither ist der Selfmade-Milliardär der Versicherungsbranche ferngeblieben und agierte unter anderem als Investor und TV-Juror bei der Start-up-Show «Die Höhle der Löwen».
Die «Schamfrist» sich in diesem Bereich zu engagieren, sei nun aber vorbei, sagte Maschmeyer auf dem Digital-Kongress Digisurance, wie verschiedene Medien berichteten. «Ich wollte nach dem AWD-Verkauf einfach nicht unter den Generalverdacht kommen, ,er kann es einfach nicht lassen’», erläuterte der 58-Jährige seine jahrelange Zurückhaltung.
Geld, Know-how und Kontakte
Fortan engagiere er sich gemeinsam mit Partnern als Investor in Insurtech-Startups in Europa und in den USA, hiess es weiter. Dabei möchte er nicht nur Geld, sondern vor allem Know-how und sein Kontaktnetzwerk einbringen.
Wieviel Geld er in die Insurtechs stecken wollte, sagte Maschmeyer zwar nicht. Es müsse sich aber um ein Unternehmen handeln, das etwas anbietet, wofür man bereit sei, Schlange zu stehen.
Ebenfalls wage blieb Maschmeyer, in welche Bereiche er genau investieren wolle. Es gäbe aber zahlreiche interessante Entwicklungen, die das Versicherungsgeschäft umkrempeln würden. Als Beispiel nannte er die Blockchain oder Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.
1'000 Firmen pro Jahr auf dem Radar
Sein Team analysiere an die tausend Firmen pro Jahr – dieses Volumen könne eine Versicherungsgesellschaft kaum alleine stemmen, erklärte er seinen Vorteil gegenüber etablierten Firmen.
Nach seinem Ausstieg bei AWD hat der aus einfachen Verhältnissen stammende Maschmeyer gegen 100 Millionen Euro in verschiedene Start-ups und junge Unternehmen gesteckt, unter anderem in den Limousinen-Service Blacklane und das Bezahlsystem Orderbird.