Zudem will Branson einzelne Banker im 1MDB-Komplex zur Rechenschaft ziehen: «Delikte werden von Individuen begangen, nicht von Institutionen», stellte der Banken-Oberaufseher kürzlich fest.
Entschlossen geht auch Ravi Menon vor. Er ist der Direktor der Monetary Authority of Singapore, MAS, der Finanzaufsichtsbehörde Singapurs. Der BSI und Falcon entzog er die Banklizenz und zeigt sich eifrig bemüht, das im Skandal arg ramponierte Image des Finanzplates wieder aufzupolieren.
Dass die 1MDB-Ermittlungen nicht einschlafen, dafür sorgt auch das amerikanische Justizdepartement (DoJ) unter Ministerin Loretta Lynch. Das DoJ hat sich insbesondere auf die Drahtzieher eingeschossen und die mutmassliche Beute in Milliardenhöhe beziffert.
Den Skandal ins Rollen brachte Anfang 2015 der Blog «Sarawak Report» mit detaillierten Enthüllungsberichten, wie 1MDB-Gelder von Fonds aus den Cayman-Inseln auf die Konti einer ungenannten Schweizer Bank flossen.
Mitinitiantin des Blogs ist Clare Rewcastle Brown (siehe Bild oben). Sie ist eine frühere «BBC»-Journalistin und sinnigerweise die Schwägerin des ehemaligen britischen Premierministers Gordon Brown. Sie kann als die erste «Jägerin» in der Korruptionsaffäre bezeichnet werden.
Die Beute
US-Ermittler sprachen letzten Sommer von insgesamt 3,5 Milliarden Dollar an 1MDB-Vermögen, die zweckentfremdet worden sind. Mittlerweile gehen die Schätzungen gegen 4 Milliarden Dollar.
Allein in den Staaten wurden über 1 Milliarde Dollar an Vermögen eingefroren. Dabei handelt es sich unter anderem um Luxus-Immobilien, einen Privatjet und wertvolle Gemälde (siehe Bild oben). Einige davon wurden in in einem Genfer Zollfreilager gefunden und festgesetzt.
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