Die Zürcher Privatbank Maerki Baumann hat 2020 einen deutlich tieferen Gewinn erzielt als zwölf Monate zuvor. Dafür gibt es handfeste Gründe. Gleichzeitig sind dem Institut erhebliche Neugelder zugeflossen.
Im vergangenen Jahr erzielte das Zürcher Finanzinstitut Maerki Baumann einen Gewinn von 3,8 Millionen Franken, gegenüber 6,2 Millionen Franken zwölf Monate zuvor. Der vordergründig massive Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass die Bank 2019 als Aktionärin der SIX-Group eine substanzielle Sonderdividende verbuchen konnte, wie aus dem am Freitag publizierten Geschäftsbereich 2020 hervorgeht.
Die Sonderdividende ist auf den Verkauf des SIX-Kreditkartengeschäfts an die französische Worldline im Jahr 2018 zurückzuführen. Wird dieser einmalige Ertragseffekt vernachlässigt und eine ebenfalls getätigte Reservebildung mitberücksichtigt, verbesserte Maerki Baumann das erwirtschaftete Ergebnis im Berichtsjahr um rund 50 Prozent.
Grossen Kunden verloren
Wie dem Zahlenkranz weiter zu entnehmen ist, beliefen sich die verwalteten Vermögen per Ende 2020 auf 8,6 Milliarden Franken gegenüber 8,5 Milliarden Franken ein Jahr zuvor. Der Anstieg der Vermögensbasis ist in erster Linie auf die positive Performance in Höhe von 298 Millionen Franken zurückzuführen.
Das Netto-Neugeld war vom Abgang eines grösseren institutionellen Schweizer Kunden im Geschäftsfeld «Indirekte Immobilien» mit einem Vermögen von mehr als 330 Millionen Franken geprägt. Ein Teil konnte zwar kompensiert werden, doch schlug das Netto-Neugeld 2020 mit minus 216 Millionen Franken zu Buche.
Noch mehr Krypto-Dienstleistungen in der Pipeline
Positiv merkt die Bank an, dass sie in jedem der letzten fünf Monate des Berichtsjahres positive Neugelder generieren konnte. «Das erzielte Neugeld von deutschen Kundinnen und Kunden werten wir als Bestätigung unseres Wachstumspotenzials in Deutschland. Von den von uns betreuten Vermögen entfielen per Jahresende 82,4 Prozent auf den schweizerischen und 9,1 Prozent auf den deutschen Markt», schreibt die Bank.
In diesem Jahr will Maerki Baumann seine Krypto-Dienstleistungen weiter ausbauen. Konkret entwickelt die Bank zusätzliche Angebote im Bereich Krypto-Währungen und digitale Vermögenswerte. «Wir sind unverändert überzeugt davon, dass die noch junge Anlageklasse der digitalen Vermögenswerte künftig fester Bestandteil einer professionellen Anlageberatung und Vermögensverwaltung im Private Banking sein wird», heisst es im Geschäftsbericht.
Weiteres Wachstum in Deutschland im Visier
Während das Schweizer Geschäft das zentrale Standbein bleibt, will Maerki Baumann im laufenden Jahr in Deutschland weiteres Wachstum realisieren.