Die Schweizer Versicherung prüft, ob auch Vertreter aus den eigenen Reihen an so genannten «Lustreisen» teilgenommen haben. Ein Verdachtsmoment besteht.

Ausgelöst durch das Bekanntwerden einer Sexparty von Vertretern der Versicherung Hamburg-Mannheimer in Budapest wurden immer mehr Belohnungsreisen für Versicherungsvertreter publik gemacht. In Deutschland scheint diese Praxis der Wertschätzung von erfolgreichen Vertretern beinahe branchenüblich gewesen zu sein.

Deshalb prüft die Zurich nun, ob auch einzelne ihrer Vertreter an solchen «Sexreisen» teilgenommen haben, berichtet das deutsche Blatt «Generalanzeiger Bonn». Demnach soll es Hinweise geben, dass einige Zurich Mitarbeiter an einer Party des Deutschen Herolds partizipiert haben. Diese habe vor 14 Jahren stattgefunden, als der Deutsche Herold noch nicht zur Versicherungsgruppe zählte.

Zurich setzt sich an Aufklärung

Die «Bild»-Zeitung berichtete, dass die 30 erfolgreichsten Vertreter eines eigenständigen Dienstleisters, der für den Deutschen Herold Versicherungen verkaufte, 1998 in ein Sex-Hotel nach Jamaika eingeladen wurden. Neben heissen Details von ehemaligen Teilnehmern liefert die Zeitung auch Bilder, wie die «Financial Times Deutschland» berichtet.

Ein solches Verhalten wie es in der «Bild» beschildert wird, entspreche nicht den Werten und dem Verhaltenskodex des Zurich-Konzerns, kommentiert dieser gegenüber dem «Generalanzeiger Bonn». Man arbeite bei der Zurich mit Nachdruck daran, den Sachverhalt lückenlos aufzuklären, heisst es weiter. Weil die Geschehnisse aber 14 Jahre zurückliegen, würde dies einige Zeit dauern, sagt der Zurich-Sprecher. Zurich hatte den Deutschen Herold 2002 vom vormaligen Grossaktionär Deutsche Bank übernommen.