York Runne, Redaktor, finews.ch

«Der Tag des Opritschniks» von Vladimir Sorokin

Vladimir SorokinWorum es in diesem Buch geht:

Der dystopische Roman spielt im Jahr 2027. Russland hat sich vom Westen abgeschottet und betreibt nur noch Handel mit China. An der Spitze des Staates steht ein «Gossudar», ein absoluter Alleinherrscher. Er wird von einer Leibgarde, den «Opritschniki» – den Auserwählten, beschützt. «Russlands Gegenwart ist nur noch mit den Mitteln der Satire zu beschreiben», sagt Vladimir Sorokin. Das Machtsystem in Russland habe sich seit dem 16. Jahrhundert, seit Iwan dem Schrecklichen, nicht geändert. Putin habe das mittelalterliche Konstrukt benutzt. «Die Droge der absoluten Macht vergiftete dabei auch den Machthaber selbst und machte ihn zu dem, der er heute ist», sagte er in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Wer ist schuld? Wir, die Russen, sind schuld. An dieser Schuld werden wir zu tragen haben, bis das Putin-Regime zusammenbricht. Dieser Zusammenbruch wird kommen. Der Überfall auf die freie Ukraine ist der Anfang vom Ende.» Der Autor lebt inzwischen in Berlin.

Weshalb ich dieses Buch empfehle:

Das Buch von Vladimir Sorokin erschien nicht vor wenigen Wochen, sondern im Jahr 2006. Beschrieben wird ein Tag im Leben eines Offiziers, geprägt von Gewalt und Oppression – nach aussen, aber auch nach innen.