Schweizer Ferien-Immobilien im Segment zwischen einer und fünf Millionen Franken finden derzeit kaum Käufer. Die Zweitwohnungs-Initiative trage dabei eine Mitschuld, behaupten Experten.
In Schweizer Tourismusgemeinden sind 7'863 Ferienwohnungen im Wert von mehr als 4,2 Milliarden Franken zu kaufen – davon über zwei Drittel in den Bergregionen.
Doch das Angebot an Zweitwohnungen übersteigt derzeit ganz klar die Nachfrage, wie eine Auswertung der Immobilien-Beratungsfirma Wüest & Partner in der «Aargauer Zeitung» zeigt.
Gleichgewicht in fünf bis sechs Jahren
Wenig gefragt sind vor allem Ferienwohnungen im Preissegment zwischen einer Million und fünf Millionen Franken, wie aus der Erhebung weiter hervorgeht.
«Jetzt ist ein Niveau erreicht, das sich nicht mehr so leicht absetzen lässt. In gewissen Regionen dauert es fünf bis sechs Jahre, bis der Markt das aktuelle Überangebot absorbiert hat», sagt Claudio Saputelli, Chefanalyst für Immobilien bei der UBS im Bericht der «Aargauer Zeitung».
Luxus-Chalets sind noch gefragt
Nur das oberste Segment ab fünf Millionen Franken leide weniger. In einzelnen Regionen steigen gemäss Saputelli die Preise für Luxus-Chalets noch leicht an, während die Preise von Neubauten stagnieren oder sinken.
Die Gründe für den teilweise starken Preiszerfall sind vielfältig: weniger Kunden aus dem Euroraum, der starke Franken, die Kontrollen der italienischen Finanzpolizei im Kampf gegen die Steuerflucht oder die Zweitwohnungs-Initiative.
Initiative bringt Markt zum Kippen
Viele Käufer seien deswegen verunsichert und warteten mit dem Kauf einer Immobilie zu, heisst es weiter. Wegen der Zweitwohnungs-Initiative habe man in der Tourismushochburg Crans-Montana auch auf den Bau von grösseren, luxuriöseren Anwesen im Segment zwischen 7 und 20 Millionen Franken umgestellt.