Der Schweizer Kunsthändler Yves Bouvier hat sich mit Dmitri Rybolowlew geeinigt. Damit endet eine der heftigsten Auseinandersetzungen auf dem Kunstmarkt.
Jahrelang lieferten sie sich einen der erbittertsten Streitfälle in der Geschichte des Kunstmarkts. Doch nun hat sich der milliardenschwere Kunsthändler Yves Bouvier in der Schweiz mit dem russischen Oligarchen Dmitri Rybolowlew geeinigt – und damit den Streit beigelegt, wie die britische Zeitung «Financial Times» berichtet (kostenpflichtiger Artikel).
Streit rund um die Welt
Rybolowlew, ein ehemaliger Kunde Bouviers, hatte den Schweizer Geschäftsmann 2015 beschuldigt, den Wert von Kunstwerken im Wert von zwei Milliarden Euro, die er ihm verkauft hatte, systematisch zu hoch angesetzt zu haben – eine Sammlung von Meisterwerken mit 38 Gemälden, darunter Leonardo da Vincis «Salvator Mundi».
Der Oligarch löste daraufhin eine Flut von Klagen rund um den Globus aus, darunter auch Strafverfahren gegen Bouvier in Monaco, Frankreich und der Schweiz. Die Verfahren wurden nach und nach eingestellt oder beigelegt. Das Schweizer Verfahren war das letzte noch offene Strafverfahren gegen Bouvier.
Klage gegen Auktionshaus läuft weiter
Am 20. November teilten die Parteien mit, dass sie eine Einigung erzielt hätten, zitiert das britische Wirtschaftsblatt die Genfer Staatsanwaltschaft. Im Rahmen des Vergleichs wird auch ein Zivilverfahren gegen Bouvier in Singapur eingestellt.
Nicht Teil des Vergleichs ist eine Klage Rybolowlews gegen das Auktionshaus Sotheby's. Der Russe fordert vom Traditionshaus Schadensersatz in Höhe von 380 Millionen Dollar. Der Prozess soll im Januar in New York beginnen.