Asoka Wöhrmann hat an der Spitze des Fondshauses DWS starke Ergebnisse vorgelegt. Doch nun braut sich ein Sturm über dem CEO der Deutsche-Bank-Tochter zusammen.
An den Vorwürfen gegen Asoka Wöhrmann ist offenbar mehr dran. So gibt es eine interne Untersuchung bei der Deutschen Bank, die sich mit ihm befasst, und die Europäischen Zentralbank (EZB) soll sich mögliche Gouvernance-Probleme in seinem Umfeld näher ansehen. Dies berichtete die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Montag.
Der Meldung zufolge hat sich der Chef der Deutsche-Bank-Tochter DWS via private Mail-Accounts und Chats über Geschäftliches ausgetauscht. Das ist bei der Deutschen Bank strikt untersagt. Ebenfalls dokumentiert das Blatt eine private Überweisung eines Deutsche-Bank-Kunden an den CEO des Fondshauses.
Millionen an Neugeld geholt
Wöhrmann wiederum sieht sich als das Opfer einer Kampagne gegen seine Person und äusserte sich dazu auch anlässlich des vergangenen Woche verlesenen Jahresergebnisses von DWS. Die börsenkotierte Bankentochter hat im vergangenen Jahr gut gewirtschaftet.
So vermochte der deutsche Asset Manager den Vorsteuergewinn zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zu steigern. Auch dank dem Zufluss an Neugeld von fast 50 Milliarden Euro kletterten die verwalteten Vermögen auf 928 Milliarden Euro. Seit Wöhrmann im Jahr 2018 die Zügel beim Fondsanbieter übernommen hat, stieg der Kurs der DWS-Aktien um 47 Prozent. So gesehen hat der in Sri Lanka geborene Manager, der in Deutschland bei Pflegeeltern aufwuchs, Einiges vorzuweisen.
Rückendeckung von Christian Sewing
An der Ergebniskonferenz empfahl Wöhrmann denn auch, sich nicht von Störgeräuschen ablenken zu lassen. Auch der Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing hat sich bisher demonstrativ hinter seinen Fondschef gestellt.
Doch die Geräusche haben bei der operativ erfolgreichen DWS in jüngster Zeit zugenommen. So hat die ehemalige DWS-Nachhaltigkeit-Chefin Desirée Fixer dem Fondshaus sogenanntes Greenwashing, also Etiketten-Schwindel mit nachhaltigen Investments, vorgeworfen. Dies hat Berichten zufolge sowohl die US-Börsenaufsicht SEC wie auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in Deutschland auf den Plan gerufen.