Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, Chairman LGT
«Der Krieg, der nicht enden durfte» von Jim Macgregor und Gerry Doherty
Worum es in diesem Buch geht:
Der erste Weltkrieg wurde nicht primär von Deutschland verschuldet, und die Kriegshandlungen wurden aus wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Interessen unnötigerweise in die Länge gezogen: Die beiden schottischen Autoren zeigen in ihrem sehr detailliert recherchierten Buch auf, wie eine «geheime Elite» angelsächsischer Politiker und Bankiers aus England und Amerika das Kriegsende absichtlich verzögerte und dadurch riesige Profite einstrich.
Weshalb ich dieses Buch empfehle:
Die Wahrheit ist im Krieg jeweils das erste Opfer: So basierten etwa die Begründungen für den Beginn des dritten Golfkriegs auf vorsätzlichen Lügen und ebenso falsch war der im zweiten Golfkrieg vermittelte Eindruck chirurgisch präziser Bombardements ohne Schaden für die Zivilbevölkerung. Dass Fake News keine Erfindung der Neuzeit sind, zeigt auch dieses Sachbuch, dessen Aussagen im Gegensatz zu grossen Teilen der offiziellen Geschichtsschreibung stehen. Der 900-Seiten-Wälzer ist spannend geschrieben und gibt wertvolle Einblicke in das Geschehen hinter den politischen Kulissen. Auch wenn man nicht mit allen Thesen der Autoren einverstanden sein mag, ermöglicht das Buch dem Leser doch eine neue Sichtweise auf die Ursachen und Geschehnisse des ersten Weltkriegs sowie die (Des-)Informationsmechanismen vor, während und nach dem Krieg.