Dramatischer hätte die diesjährige Segelregatta Bol d'Or nicht ausfallen können. Bei wechselnden und bisweilen extremen Wetterverhältnissen zwischen Wind, Hagel, brütender Hitze und Flaute mussten sich die etwa 500 Schiffe einen schnellen Weg über den Lac Léman bahnen.
Die schnellsten Boote legten die 125 Kilomeger lange Strecke in knapp elf Stunden zurück, kleinere Boote benötigten mehr als 24 Stunden.
Die Regatta wird seit 1939 Mitte Juni jeden Jahres von der Société Nautique de Genève (SNG) organisiert. Das Rennen geht vom Westende des Sees bei Genf zum Ostende des Sees bei Le Bouveret und zurück. Seit 2007 ist die Genfer Privatbank Mirabaud die Hauptsponsorin, die heuer auch ihr 200-jähriges Bestehen feiert. Mit von der Partie waren die vier Partner der Bank: Nicolas Mirabaud, Lionel Aeschlimann, Camille Vial sowie Yves Mirabaud (Bild unten).
(Bilder von: Loris von Siebenthal, MaxComm und finews.ch)
Als Sieger ging dieses Jahr bei der 81. Austragung der Katamaran Ladycat unter der Leitung des erfahrenen Seglers Yann Guichard; er ist gleichzeitig der Ehemann von Donata «Dona» Bertarelli, der Schwester von Ernesto Bertarelli, der ebenfalls ein bekannter Segler ist und 2007 mit seinem Sieg des America's Cup im spanischen Valencia zu Weltruhm gelangte.
An der jüngsten Bol d'Or musste er mit seiner Alinghi in einem bis zuletzt spannenden Rennen dem Boot seiner Schwester (die wegen einer Beinverletzung allerdings nicht an Bord war) den Vortritt lassen, so dass er sich auf dem dritten Schlussrang klassierte. Dazwischen zwängte sich auf Platz zwei der Katamaran Ylliam-Comptoir Immobilier.
Der Hagelsturm im Verlauf des Samstagnachmittags setzte nicht nur die Segler massiv unter Druck und zerstörte mehrere Boote, sondern sorgte auch in Genf selber für massive Naturschäden und Unfälle.