52 Marken, etliche Hundert Fachjournalisten und zehntausende Besucherinnen und Besucher: Das sind, in Kurzform, die Geneva Watch Days. finews.ch war dabei und stellt bemerkenswerte Neuigkeiten vor.

Neben der Messe «Watches & Wonders» im Frühling sind die Geneva Watch Days der wichtigste zentrale Anlass, an dem die Branche ihre Produktneuheiten vorstellt.

Im Unterschied zur Frühlingsmesse handelt es sich aber eher um einen Marktplatz: Die Marken stellen sich nicht auf einem grossen Messegelände vor, sondern dezentral über die Stadt verteilt, vornehmlich in Hotels.

52 Marken

Ins Leben gerufen wurde der Anlass, an dem sich 52 teilweise auch eher unbekannte Häuser präsentieren, im Jahr 2020 von Breitling, Bulgari, De Bethune, Girard-Perregaux, H. Moser & Cie. sowie MB&F.

Zehntausende Besucher strömten am vergangenen Wochenende in die Rhonestadt, um die Faszination zu erleben, die von der mechanischen Uhr ausgeht. Wir haben x Modelle für den Banker von Welt entdeckt.


1. Nach den Klängen von Lorenzo Viotti

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Hommage an die Musik: Octa Roma Grande Sonnerie Tourbillon. (Bild: zVg)

Bulgari steht im Uhrenbereich für eine Vermählung italienischer Juwelierkunst mit Schweizer Uhrmacherhandwerk. Soeben hat das Unternehmen die komplexeste Uhr in der bisherigen Firmengeschichte vorgestellt: die Octo Roma Grande Sonnerie.

Sie setzt der mechanisch von sich aus bereits äusserst anspruchsvollen Komplikation gewissermassen die Krone auf: Die Uhrzeit wird akustisch mit einem Gong angezeigt durch eine Melodie, komponiert vom Komponisten Lorenzo Viotti. Ausgegangen ist er von einem klassischen «Big Ben»-Gong und hat diese durch das klassische Intervall des Tritonus angereichert. Dafür sind vier Hämmer notwendig, ebenfalls ein Rekord in der Markengeschichte.

So viel Innovation hat allerdings ihren Preis: Ein Exemplar der auf fünf Stück limitierten Sonderedition kostet 1'000'000 Euro.


2. Drei fliegende Brücken, neu interpretiert

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Tourbillon mit Tiefenschärfe. (Bild: zVg)

Die Three Flying Bridges Tourbillon von Girard-Perregaux war schon zuvor ein Meisterwerk im Spiel mit dem Licht und der dreidimensionalen Tiefe.

Nun kommt sie in etwas filigranerer und noch eleganterer Gestalt daher: Sie verfügt über ein etwas stärker gewölbtes Saphirglas und eine grössere Krone. Auch der Bandanstoss ist etwas dezenter geraten, was gerade an schmalen Handgelenken positiv zur Geltung kommt. 

Preislich liegt die hochkomplexe Uhr mit Minutenrepetition bei 164'000 Franken.


3. Klassiker in Grün

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Neue Farbe für die Villeret-Kollektion. (Bild: zVg)

Besonders bemerkenswert ist, dass mit Blancpain auch ein Brand aus der Swatch Group an den Geneva Watch Days teilnimmt. Normalerweise halten sich die Swatch-Brands von solchen Branchen-Zusammenkünften eher fern.

Pünktlich auf die Messe präsentiert Blancpain die Villeret-Kollektion, die nach der Geburtsgemeinde der Marke im Berner Jura benannt ist und als klassischste Kollektion aus diesem Hause mit Zifferblättern in prächtigen dunklen Grüntönen gilt. Diese kontrastieren auf attraktive Weise mit dem Rotgoldgehäuse aus 18-karätigem Gold mit typischer Doppelreif-Lünette.

Die insgesamt vier Modelle der Kollektion sind preislich zwischen 2'300 Franken (Extraplate) und 329'900 Franken (Tourbillon Carrousel) angesiedelt.


4. Extremsport mit Haute Horlogerie

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Gewagte Verbindung: Alpiner Extreme Skeleton Automatic. (Bild: zVg)

Seit dem Jahr 2022 bereichert die Alpiner Extreme von Alpina die Uhrenwelt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um betont sportlich Uhren – ein Stereotyp, das der Uhrenhersteller jetzt zum zweiten Geburtstag der Reihe herausfordert.

Neu tritt das Modell nämlich skelettiert in Erscheinung, das heisst mit Blick auf das Uhren-Innere, das Werk und die Mechanik. Dieses auch technisch nicht ganz triviale Designmerkmal ist normalerweise eher in der Haute Horlogerie anzutreffen. Alpina beweist, dass es auch im Sportgewand eine gute Figur abgibt.

Erhältlich für 2'695 Franken.


5. Anfang des ewigen Kalenders

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Dreiklang zur Feier des 140. Geburtstags: Breitling Premiere, Navitimer und Chronomat mit neuem Uhrwerk. (Bild: zVg)

Breitling hat eine gute Portion Markenstolz in sein neues Uhrwerk Kaliber B19 investiert. Dabei handelt es sich um das erste Werk des Herstellers, das als ewiger Kalender konzipiert ist.

Sein Debüt gibt das Uhrwerk in einer limitierten Anniversary-Kollektion, die Breitling anlässlich seines 140-jährigen Bestehens lanciert und welche die Premiere, die Navitimer und den Chronomat umfasst.