Nicht nur Schönheit und Ästhetik liegen im Auge des Betrachters, sondern auch was es heisst, vermögend zu sein. Genügen dafür 15 Millionen oder sollten es schon 100 Millionen sein?
Das britische Multi-Family Office Oracle Capital Group hat 500 wohlhabende Menschen gefragt: Wie viele Millionen Pfund braucht es, damit man sich zu den Reichen zählen darf?
Rund 55 Prozent der Befragten gaben 10 Millionen Pfund (14,7 Millionen Franken) an. So viel Vermögen brauche es schon, um als reich zu gelten, schreibt der Londoner Vermögensverwalter Oracle, der auch eine Niederlassung in Genf hat.
Doch Einigkeit über das Kriterium herrscht gerade unter den Wohlhabenden nicht. Denn für mehr als ein Fünftel der Befragten reicht diese Summe bei weitem nicht. Nein, es müssten sogar zehn mal mehr sein. Laut dieser Gruppe benötigt man ein Guthaben von 100 Millionen Pfund (147 Millionen Franken), um in diesen Club einzutreten.
Relativer Begriff
Merke: Wohlhabend sein ist relativ. Denn wer sich oder andere so bezeichne, müsse damit nicht unbedingt einen Hinweis auf erheblichen Reichtum liefern, sagt Yury Gantman, Chef der Oracle Capital Group. So hätten höhere Immobilienpreise in London eine Reihe von Millionären hervorgebracht, die sich aber trotzdem nicht als High Net Worth Individual (HNWI) fühlten. Denn auch der Besitzer eines Londoner Townhouses muss die Kosten des Alltags stemmen. Fehlt es an verfügbarem Vermögen, sehen sich manche Leute nicht als reich an.
Oft vergleichen solche Immobilien-Millionäre ihr Vermögen zudem mit den Mega-Millionen von berühmten Superreichen aus dem Finanzsektor der Unterhaltungsbranche und von Fussballern. Und das verzerre auf jeden Fall die Wahrnehmung, kommentiert Gantman die Befragung.