Mit einer «Einheimischen» will die Genfer Kantonalbank besser Fuss fassen bei Pensionskassen jenseits des Röstigrabens. Das entspricht einem neuen Trend, wie sich zeigt.
Die Genfer Kantonalbank (BCGE) hat Nicole Crettenand (Bild unten) die Leitung des Geschäfts mit institutionellen Anlegern übertragen. Dies ging aus einer Mitteilung der Staatsbank vom Mittwoch hervor.
Eigene Fondspalette
Die Neuernannte übernimmt die Führung der innerhalb des Geschäftsbereichs Asset Management tätigen Abteilung und hat die Aufgabe, die bestehenden Beziehungen zu den Vorsorgeeinrichtungen in der gesamten Schweiz weiterzuentwickeln.
Laut der Meldung gilt dies insbesondere für die Beziehungen zu den Institutionellen in der Deutschschweiz. Diese machen rund 80 Prozent des nationalen Marktes aus. Bei Genfer Pensionskassen verfügt die BCGE nach eigenen Angaben bereits über eine starke Präsenz. Zum Angebot zählen die eigenen Synchrony-Anlagefonds, die Expertise in der Entwicklung aktiver oder indexierter Mandate und die in Zürich ansässige Tochtergesellschaft Loyal Finance. Diese ist auf das Anleihen-Management spezialisiert.
(Bild: BCGE)
BCV stockt in Zürich auf...
Die neue Abteilungsleiterin stammt aus dem Kanton Aargau und verfügt über einschlägige Berufserfahrung bei mehreren grossen Finanzinstituten, darunter die Genfer Privatbank Lombard Odier und die Grossbank UBS.
Bereits seit geraumer Zeit machen Staatsbanken mit Vorstössen im Pensionskassen-Geschäfts ausserhalb ihres Heimmarktes von sich reden. So hat die Waadtländer Kantonalbank (BCV) jüngst die Belegschaft im Zürcher Vertriebsbüro verdoppelt, wie auch finews.ch berichtete. Von dort aus werden auch Banken mit Finanzprodukten versorgt.
...und ZKB eröffnet in Lausanne
Im vergangenen Januar hatte derweil die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ein neues Büro in Lausanne in Aussicht gestellt. Das Team dort soll noch im ersten Jahresviertel seine Arbeit aufnehmen.
Mit der Zusammenschluss der Marktführer UBS und Credit Suisse ergibt sich auch im Schweizer «Insti»-Geschäfte eine Konzentration, welche Pensionskassen aus Risiko- und Governance-Überlegungen vermeiden müssen. Das schafft für Dritte neue Opportunitäten.