Die allgemeine Verunsicherung macht auch der Luxusindustrie zu schaffen. Viele Unternehmen müssen kleinere Brötchen backen – nicht so Prada. Der Schlüssel zum Erfolg des italienischen Modekonzerns liegt unter anderem in Japan.
Prada SpA wächst nach wie vor zweistellig. Für das erste Halbjahr vermeldete der italienische Modekonzern am Dienstag einen Zuwachs des Nettoumsatzes von 17 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro.
Der Konzern schreibt von einem «soliden ersten Halbjahr» und macht damit auf Understatement. Denn viele Unternehmen der Luxusindustrie macht derzeit das sich merklich abgekühlte Wachstum zu schaffen. Hermes International SCA hat kürzlich den Branchenführer LVMH Mo't Hennessy Louis Vuitton SE sowie den Gucci-Besitzer Kering SA übertroffen.
Miu Miu verdoppelte seine Umsätze
Nicht so bei Prada: Der operative Gewinn stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 575 Millionen Euro (623 Millionen Dollar) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
Bei der Marke Prada stiegen die Einzelhandelsumsätze um 6 Prozent, während sie sich bei der Marke Miu Miu fast verdoppelten, teilte der Konzern mit.
Chinesische Touristen in Japan lassen Kassen klingen
Vor allem Japan erwies sich im ersten Halbjahr als gutes Pflaster. Pradas Einzelhandelsumsätze stiegen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 55 Prozent. Das liegt mitunter an den zahlreichen chinesischen Touristen, die den schwachen Yen nutzten, um sich bei ihren Abstechern nach Japan mit Luxusgütern einzudecken. Der asiatisch-pazifische Raum, zu dem auch der entscheidende China-Markt gehört, wuchs im gleichen Zeitraum um 12 Prozent.
«Während wir wachsam sind, halten wir an unserer Strategie und unserem Ziel fest, ein solides, nachhaltiges und über dem Markt liegendes Wachstum zu erzielen», erklärte CEO Andrea Guerra.