Nicht alle batteriebetriebenen Autos überzeugen mit einem ausgeprägten Charakter. Wohl aber der «BMW i7 M70 xDrive», der das «First Class»-Reisen auf der Strasse neu definiert. Davon konnte sich finews.ch im Test überzeugen.
Wir haben es x-fach gehört, gelesen oder sogar erfahren: Rein elektrisch angetriebene Autos haben ein tolles Drehmoment aus dem Stand, beschleunigen deswegen schnell, sind Balsam für die CO2-Bilanz.
Aber haben sie auch eine Seele? Diese Frage entbehrt nicht der Berechtigung. Immerhin erzeugt der Verbrennungsmotor in Verbindung mit seinen diversen Zylinder-Anordnungen, Hubraumgrössen, Treibstoff-Arten und Antriebssystemen ein wunderbar vielschichtiges Universum von Fahrgefühlen.
Eine Ausnahme
Demgegenüber wirken viele Elektroautos etwas uniform.
Eine Ausnahme stellt der «BMW i7 M70 xDrive» dar.
Zwar ist auch er bei den automobilistischen Dynamiken auf die Attribute beschränkt, die ihm das Antriebskonzept «Elektromotor» physikalisch vorgibt.
Respekt gebietender Auftritt
Aber die vollelektrische Neuinterpretation der Siebener-Limousine vermag durch andere Qualitäten aus der Masse herauszustechen.
Lebenspraxis und Fahrdynamik. (Bild: zVg)
Diese Qualitäten sind: Respekt gebietender Auftritt bei buddhistisch anmutender Grosszügigkeit, Ruhe und Konzentration im Innenraum.
Länger als S-Klasse-Langversion
Sicherlich hatten die Ingenieure aus München beim Design dieses neuen Flaggschiffes auch die Märkte Asiens und Nordamerikas im Blick. Von seinen Dimensionen her challenged der «i7 M70 xDrive» europäische Konventionen: 5,39 Meter lang, 1,95 Meter breit, 2,9 Tonnen schwer im Leerzustand.
Das ist 15 Zentimeter länger als eine Mercedes S-Klasse-Langversion mit Vebrennermotor, 5 Zentimeter breiter und gut eine halbe Tonne schwerer.
Superlative der First Class
Die Belohnung für diese «First Class»-Superlative liegt in dem unendlichen Raumgefühl, dessen sich die Passagiere auch hinten rechts erfreuen – dasselbe gilt natürlich auch für hinten links, aber da sitzen die weniger wichtigen Fahrgäste.
Während müssiger Stunden verwandelt sich der Fond in ein vollwertiges Kino mit beträchtlich grossformatigen Screens.
Räumliche Erweiterung des Chefbüros. (Bild: zVg)
Die nahezu perfekte Schalldämmung, der unaufdringliche, in besten Materialien gehaltene Innenraum und die schwer zu übertreffende Federung des Fahrwerks machen den «i7» zur idealen Verlängerung des Chefinnen- und Chefbüros.
Aggressive Front
Das majestätische und radikal-moderne, in der Frontansicht leicht aggressive Äussere markiert ohne Umschweife den Anspruch: Hier kommt der Boss.
Über Technik, Audio und Connectivity wollen wir nicht viel der Worte verlieren: Nonplusultra.
Qualitäten bei Lebenspraxis und Dynamik
Beim «BMW i7» dürfte es sich um ein häufig von professionellen Chauffeuren gelenktes Gefährt handeln. Umso wichtiger sind die lebenspraktischen und fahrdynamischen Aspekte des Autos.
Den Aktionsradius eines Ladezyklus gibt BMW mit 590 bis 625 Kilometern an. Im gemischten Betrieb aus Stadt, Land und Autobahn, der die Basis für den entsprechenden WLTP-Standard bildet, erscheint dies realistisch. Bei grösseren Steigungen, längeren Autobahnstrecken oder einer betont sportlichen Fahrweise nähert sich dieser Wert eher 500 Kilometern an, was für Inlandfahrten immer noch ziemlich unbedenklich ist.
Brachialgewalt
Zumal sich die 101,7 Kilowattstunden starken Batterien des Autos im Maximum mit 195 Kilowatt aufladen lassen. Von 10 auf 80 Prozent gelangt man entlang der für das Modell charakteristischen Ladekurve innerhalb von gut dreissig Minuten. Vorausgesetzt, die Ladesäule gibt das her.
Das von uns gelenkte Modell mit seinen 2,9 Tonnen Leergewicht beschleunigt bei Bedarf in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Mit anderen Worten: Brachialgewalt mit Seele.
Unter dem Strich findet finews.ch: Wer als Top-Executive einen Chauffeur, eine halbwegs geräumige Garage, eine kraftstrotzende Ladesäule und ein angemessenes Budget zur Verfügung hat, der ist bei batteriebetriebenen Autos mit kaum einem anderen Modell besser bedient als mit dem «BMW i7 M70 xDrive». In Sachen Komfort und Design setzt das Auto Massstäbe. Erhältlich ab 220'200 Franken.