Wo Schatten ist, ist auch Licht: Trotz allgemein schwieriger Marktbedingungen zeichnet sich für kommendes Jahr eine Rekord-Teilnahme an der Uhrenmesse Watches & Wonders in Genf ab.

Die Uhrenindustrie befindet sich derzeit allgemein eher in einem Jammertal. Am Dienstagmorgen erregten der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (Fédération Horlogère, FH) und der Arbeitgeberverband Uhren in einer gemeinsamen Mitteilung politisches Aufsehen.

Sie beklagten einen «Rückgang der Nachfrage und der Exporte, was insbesondere die Zulieferer und die Unternehmen im unteren und mittleren Preissegment zu spüren bekommen». Bereits hätten viele von «700 Unternehmen mit 65'000 Beschäftigten» auf Kurzarbeit zurückgreifen, die Sommerferien verlängern oder Entlassungen vornehmen müssen.

Geldpolitik gefragt

Die Verbände appellierten an die Behörden, die Rahmenverbindungen für die Exportindustrie zu verbessern. An erster Stelle nennen sie die Schweizerische Nationalbank (SNB). Ihres Erachtens verfüge die Notenbank über «Spielraum, um am Devisenmarkt langfristig und in Abstimmung mit anderen Massnahmen zur Inflations­regulierung zu intervenieren». 

Weiterhin genannt wird die vermehrte Bemühung der Schweiz um globale Freihandelsabkommen und allgemeine Rahmenbedingungen.

Moderates Minus von 2,4 Prozent

An der Oberfläche sieht die Situation etwas weniger bedenklich aus. Die Uhrenexporte beliefen sich per Ende Juli auf 15,2 Milliarden Franken, was im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 2,4 Prozent entspricht. Die grosse Frage ist allerdings, welcher Anteil der exportieren Uhren effektiv verkauft wird und welcher Anteil sich in den Lagern der Händler stapelt. Darüber führt niemand eine branchenweite Statistik.

Ein positives Vorzeichen gibt es hingegen von der Fachmesse Watches & Wonders. Wie die Organisatoren ebenfalls heute bekanntgaben, wird die Anzahl der Aussteller, die zu Beginn kommenden Aprils in Genf ausstellen werden, auf total sechzig zunehmen.

Diverse neue Aussteller

Unter den Newcomer-Brands an der Messe befindet sich Bulgari, über welchen finews.ch kürzlich berichtete, wie auch die mit ihren Flüssigkristallen innovative HYT – auch sie wurde von finews.ch bereits thematisiert.

Weitere Neuankömmlinge in Genf sind Christiaan van der Klaauw, Genus, Kross Studio, MeisterSinger sowie Armin Strom.