Die Zahl ist geheim, natürlich. Spezialisten haben aber beim Leiter des Family Office des reichsten Mannes der Welt nachgerechnet.
Wegen seines Ringens um Twitter – Elon Musk hat den geplanten Kauf des Kurznachrichten-Dienst nun zeitweilig auf Eis gelegt – ist der amerikanische Milliardär gerade wieder in aller Munde. Mit Musk ebenfalls ins Rampenlicht gerückt ist in den vergangenen Tag Jared Birchall, was den 47-Jährigen Amerikaner wohl geärgert haben dürfte. Denn in seiner Karriere bei US-Grossbanken wie Goldman Sachs oder Merrill Lynch hatte er es verstanden, «low profile» zu bleiben.
Immer noch der reichste Mann der Welt
Daran ist jetzt nicht mehr zu denken. Birchall gilt inzwischen als Rechte Hand Musks bei der geplanten Twitter-Übernahme. Insbesondere hat der ehemalige Private Banker seine Kontakte zur Wall Street genutzt, um die Finanzierung für den 44-Milliarden-Dollar-Deal zusammenzubekommen. Er und der Gründer des Elektroauto-Bauers Tesla kennen sich allerdings schon länger. Der Finanzprofi wurde vor sechs Jahren angeheuert, um Excession aufzubauen. Seither führt der diskrete Mormone das Family Office von Musk, indem mittlerweile das weltgrösste Privatvermögen verwaltet wird.
Der aktuellen «Reichsten-Liste» des US-Magazins «Forbes» zufolge ist Musk mehr als 232 Milliarden Dollar schwer und mit Abstand der vermögendste Mensch der Welt – auch wenn seine Tesla-Aktien an der Börse innert Monatsfrist nun einen Viertel ihres Werts verloren haben.
Eine halbe Million als Basislohn
Wer mit solchen Summen betraut ist, dürfte selber nicht schlecht verdienen: Zu dieser naheliegenden Schlussfolgerung kommt Agreus. Die britische Analysefirma hat sich auf die verschwiegene Welt der Family Offices spezialisiert, insbesondere auf Lohnvergleiche. Natürlich bleibt geheim, was Birchall bei Excession tatsächlich verdient. Doch Agreus wagt eine Annäherung, basierend auf vorhandenen Lohndaten.
So tragen die Leiter von Family Offices mit mehr als 5 Milliarden Dollar an anvertrauten Vermögen in 80 Prozent der Fälle ein Basissalär von 450’000 bis 500’000 Dollar heim. Das Birchall wohl auch noch als Investmentchef von Excession wirkt, könnte sein Basislohn nach Berechnungen von Agreus über 750’000 Dollar betragen.
Nochmals 66 Prozent als Bonus
Nochmals zwei Drittel davon könnte der Amerikaner als Bonus einheimsen. Traut man den Durchschnittswerten der von der Analysefirma erhobenen Lohndaten, trägt der publikumsscheue Vermögensverwalter also mindestens 830’000 Dollar nachhause. Agreus schätzt sein Einkommen aber noch deutlich höher ein, da in dieser Berechnung Mehrfach-Mandate und Aktienpläne nicht berücksichtigt seien.
Entsprechend verdient die Rechte Hand von Musk «eine Millionen-Summe», so die finale Schätzung von Agreus. Und gelingt der Kauf von Twitter letztlich doch noch, dürfte eine schöne Prämie für Birchall hinzukommen.