Wer weiss es nicht: Der europäischen Wirtschaftspolitik fehlt es an durchdachten und langatmigen Lösungspaketen, und das seit gut vier Jahren.
Das erscheint vielen unfassbar, aber vielleicht sollte man sich grundsätzlich eine andere Frage stellen: Weshalb denken wir allen Ernstes, es könnte anders sein? In einer Kurz-Vorlesung, soeben publiziert auf dem Business-TV-Kanal Wobi, macht Nouriel Roubini klar, weshalb es so ist und so bleiben wird.
Denn die Politik denkt kurzfristig, und sie denkt national, so der Kern der Aussage. Die Wirtschaftswelt des Jahres 2013 jedoch hat globale Probleme, und dafür benötigt sie globale Lösungen.
Schlimmer noch: Die Zusammenarbeit zwischen den Staaten hat sich deutlich verschlechtert. In der Eurozone passen die Politiken der 17 Staaten schon nicht mehr unter einen Hut, und weltweit fehlt ein Forum der Zusammenarbeit. Aus G7 wurde G8 wurde G20 – und das bedeutet am Ende 20 Länder, die sich nicht einigen.
«Wir leben nicht in einer G20-Welt, wir leben in der G0-Welt», so der New Yorker Ökonom.
Denn zugleich habe diese Welt auch keinen Führer mehr, wie es die USA einst waren; ein Staat also, der den anderen seinen Willen aufdrängen kann.
Es fehlt – so lassen sich die 5 Minuten zusammenfassen – an globaler Governance. Denn Regierungen, die in Legislaturperioden denken und sich kaum auf kurzfristig schmerzhafte Entscheidungen einlassen, schaffen kein Leadership.