Mit gefälschten Spitzenweinen lässt sich richtig Geld machen. Ein Milliardär kehrt nun den Spiess um und verdient sich mit einer Klage eine goldene Nase.
Guten Wein lassen sich gewisse Leute viel Geld kosten. So auch der US-Milliardär William Koch. Er bot an einer Auktion für vier Flaschen zusammen 83'780 Dollar. Bei den Weinen handelte es sich angeblich um wahre Raritäten – Koch kaufte eine Flache 1864 Chateau Latour für 14'160 Dollar, zwei Magnum-Flaschen 1950er Chateau Petrus für je 20'060 Dollar und eine 1921er Magnum Chateau Petrus für 29'500 Dollar, schreibt die internationale Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Leider erwiesen sich die ersteigerten Weine als Fälschungen, was der Milliardär erst nach dem Kauf bemerkte. In der Folge klagte er gegen den Verkäufer Eric Greenberg. Diesem wurde von Koch vorgeworfen, er habe bei der Auktion des Weines dessen Authentizität bewusst falsch angepriesen.
1'000 Dollar Wiedergutmachung pro Flasche
In einem Verfahren in New York wurde Koch nun Recht gegeben. Er erhält 379'000 Dollar an Schadenersatz – alleine soviel hat Koch für den gefälschten Wein, den er von Greenberg erstanden hat, bezahlt. Zudem wurde dem Milliardär pro Flasche gefälschter Wein 1'000 Dollar an Wiedergutmachung zugesprochen.
Greenberg habe angeblich nicht gewusst, dass es sich bei seinem Verkaufsgut um Fälschungen handelt. Jedoch wurde sein Wein von zwei Auktionshäusern abgelehnt, da diese an deren Authentizität zweifelten, ehe Greenberg die Flaschen bei Zachys versteigern konnte. Diesen Fakt verheimlichte Greenberg scheinbar bewusst, bevor er den Wein zur Auktion freigab, schreibt «Bloomberg».
«Ich brauche ein Glas Wein»
Koch indessen zeigt sich erfreut von dem Urteil. «Ich bin durstig. Ich will ein Glas Wein. Und wenn es keine gute Flasche ist, dann werde ich sie anklagen», scherzte Koch, als er das Gerichtsgebäude zusammen mit seinen Anwälten und Weinexperten in Richtung Restaurant verliess, wie «Bloomberg» berichtet.