Das von den USA verhängte Einreiseverbot werde langfristig sehr negative Konsequenzen auf die Finanzmärkte haben, sagt der Schweizer Ökonom und Börsenguru Marc Faber. Amerika laufe Gefahr, seinen Status als «sicheren Hafen» zu verlieren.
Marc Faber, auch bekannt als «Dr. Doom», geht davon aus, dass US-Anlagen langfristig unter dem Einreiseverbot leiden werden, das US-Präsident Donald Trump am vergangenen Wochenende verhängt hat.
Wer etwas gesunden Menschenverstand besitze und die USA bisher für einen «sicheren Hafen» hielt, werde sich fragen müssen, ob das auch in Zukunft der Fall sein werde, oder ob Trumps Protektionismus dieser Situation nicht ein Ende setzt. Laut Faber hat Trumps Entscheid weltweit eine massive Verunsicherung ausgelöst.
Als nächstes die Chinesen?
«Stellen Sie sich vor, welche Folgen es hätte, wenn morgen beispielsweise auch die Chinesen an einer Einreise in die USA gehindert würden oder keine amerikanischen Vermögenswerte mehr besitzen dürften», sagte Faber in einem Interview mit dem amerikanischen News-Sender «CNBC».
«Ich denke, dieses Einreiseverbot wird langfristig einen sehr negativen Einfluss auf den Dollar und auf amerikanische Anlagen haben«, so Faber weiter.
Dollar wird schwächer werden
Das enorme Handels- und Leistungsbilanz-Defizit der USA werde die Anleger künftig davon abhalten, weiter in den Vereinigten Staaten zu investieren, zumal die Börse dieser Tage ohnehin schon neue Höchststände erreicht habe, so Faber weiter. Am vergangenen Mittwoch durchbrach der Dow-Jones-Index erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20'000 Punkten.
Faber bezeichnet 2017 als das «Jahr der Enttäuschungen», weil Trumps Protektionismus der Hausse nicht zuträglich sein werde. Vor diesem Hintergrund erwartet der Schweizer Ökonom entgegen der Meinung vieler Analysten einen schwächeren Dollar und fallende US-Aktienkurse – und er empfiehlt Wertpapiere aus Schwellenländern.