Bereits Anfang Jahr prognostizierte Albert Edwards, Chefstratege der französischen Grossbank Société Générale, einen Börsencrash in China. Nun legt er nach.

Wenn sich Albert Edwards von der Société Générale (SocGen) über die Finanzmärkte beugt und anschliessend seine Prognosen zum Besten gibt, versetzt er die Finanzgemeinde zumeist in Angst und Schrecken.

Erst kürzlich tat er es wieder – mit folgender Botschaft: «Bald werden der chinesischen Zentralbank die Währungsreserven ausgehen», wie das US-Anlegerportal «MarketWatch» unter anderem berichtete.

Vom Renminbi-Crash zum Börsen-Crash

Damit verlöre die chinesische Zentralbank (People's Bank of China, PBOC) ihr wichtigstes Instrument, um den Renminbi weiter zu stützen, warnte Edwards weiter. Die Landeswährung wäre dann gänzlich den Marktkräften ausgesetzt – ein Crash der China-Währung drohe, so der notorische Schwarzmalder der SocGen.

Für die bereits angeschlagenen Finanzmärkte würde dies vermutlich den Knock-out bedeuten. Edwards erwartet denn auch eine massive Kurskorrektor des S&P500 um sage und schreibe 75 Prozent, wie auch finews.ch berichtete.

Auch George Soros senkt den Daumen 

Der Blick auf die jüngsten Devisenreserven der PBOC scheinen Edwards recht zu geben. Diese sind nämlich um fast 100 Milliarden auf rund 3,2 Billionen Dollar gesunken – binnen einen Monats. Dies ist der niedrigste Stand seit 2012.

Edwards bekommt immer mehr Sukkurs von namhaften Finanzgrössen: So wettet etwa auch die Investment-Legende George Soros auf eine signifikante Abwertung der chinesischen Währung. Seine «Kriegserklärung» an die PBOC blieb im Reich der Mitte nicht ungehört und brachte ihm scharfe Kritik ein.

Nervöse Zentralbank

Dies zeigt: Die PBOC ist enorm nervös. Sollte es ihr tatsächlich die Zügel aus der Hand schlagen, ist ein Währungskrieg programmiert. Export-orientierten Nationen wie Deutschland oder der Schweiz würde es dadurch immer schwieriger, ihre Produkte in der Welt abzusetzen.