Mit einem Fremden ein Gespräch anzufangen, kostet viele Leute grosse Überwindung – zu ihrem privaten und beruflichen Nachteil. Dabei ist es eigentlich einfach, behauptet Gary Burnison, der CEO von Korn Ferry.
Aus diesem Stoff sind Albträume gemacht: Man ist allein auf einer Konferenz oder einem Anlass, umgeben von fremden Gesichtern. Während rundherum scheinbar alle bereits in Gespräche vertieft sind, verspürt man einen unwiderstehlichen Drang, sich im Bildschirm des Smartphone zu vertiefen.
Der einfachste Weg, dieses Problem zu umgehen, ist ein Hund. Wer einen niedlichen Vierbeiner an der Leine führt, wird nie um Gesprächspartner verlegen sein, wie Gary Burnison, der CEO der Headhunting-Firma Korn Ferry in einem Artikel schrieb.
In Ermangelung eines solchen Requisits ist es allerdings ebenfalls einfach, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, schrieb Burnison. Talent als Schauspieler oder Komiker sei dabei keineswegs gefragt.
Keep it simple
Ein Blick in die Augen, ein Händedruck, der eigene Name und vielleicht eine kurze Erklärung, wie man in die Runde passt – mehr braucht es nicht, um ein Gespräch mit einem völlig fremden Menschen zu beginnen. Gerade bei Anlässen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Interessen nicht völlig unterschiedlich liegen und sich danach ein Gespräch ergibt.
Die Maslow-Pyramide hilft
Alle Menschen teilen dieselben Grundbedürfnisse und mit einer entsprechenden Frage oder Bemerkung lässt sich ein Gespräch leicht beginnen: «Woher kommen Sie?» «Dieses Dessert schmeckt ausgezeichnet.» «Das ist eine sehr schöne Krawatte.»
Stattdessen mit einer bemüht witzigen oder übertrieben intellektuellen Bemerkung das Gespräch eröffnen zu wollen, bringt nicht mehr. «Sie sind kein Fernsehmoderator und verkaufen nichts auf dem Jahrmarkt», so Burnison.
Runter mit dem Stoppschild
Das Smartphone oder die Kopfhörer dazu senden ein unmissverständliches Signal: Bitte nicht stören. Wer mit anderen ins Gespräch kommen will, muss diese Stoppschilder aus dem Weg nehmen.
Versteckt man sich hinter diesen Geräten, verschenkt man eine Gelegenheit – auch in alltäglichen Situationen. Der Smalltalk mit den Nachbarn im Lift oder im Bus ist einfacher als derjenige mit Fremden auf einer Konferenz, gerade deshalb ist es eine gute Übung.
Keine Angst vor Klischees
Niemand wird das Gespräch direkt abbrechen, nur weil man es mit einer Bemerkung über das Wetter beginnt. Alles was man noch hinzufügen muss, ist – einmal mehr – der eigene Name und schon ist die Konversation im Gang, so Burnison.