Das Bankfach ist im Umbruch, die Angst um die eigene Stelle weit verbreitet. Doch François Degeorge, der Leiter am Swiss Finance Institute, glaubt, den sicheren Weg zum Job zu kennen.
Auch 2018 reissen die Meldungen über Stellenabbau bei Schweizer Banken nicht ab. Die «bad news» kommen dabei von Grossbanken wie der Credit Suisse wie auch von kleinen Instituten wie der Falcon Private Bank. Entsprechend ist die Furcht um die eigene Stelle unter Bankern verbreitet – schon morgen könnten sie schliesslich mit der «Zügelbanane» vor der Filiale stehen.
Entsprechend muss François Degeorges Versprechen auf offene Ohren stossen. Degeorge führt seit einem Jahr das Swiss Finance Institute (SFI), das als einer der Fixpunkte von Schweizer Banker-Karrieren gilt. Dort holen sich Angestellte das Rüstzeug und den Feinschliff für den Aufstieg; das «Diploma of Advanced Studies in Banking» (DAS) gilt im Prinzip als die Weihe für kommende Management-Aufgaben bei den jeweiligen Arbeitgebern.
Fintech stellt neue Anforderungen
Gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Temps» gab Degeorge nun zu Protokoll, SFI-Absolventen kämen rasch zu einer Stelle. Das gelte auch für die Doktoranden, von denen die eine Hälfte einen Job im Banking, die andere eine Anstellung in der Wissenschaft finde.
Hingegen räumt Degeorge ein, dass im heutigen Banking über das reine Finanzwissen hinaus zusätzliches Knowhow vonnöten ist. So seien gerade im Fintech-Bereich vertiefte mathematische Fähigkeiten gefragt; sowieso seien die Grenzen zwischen Finanzwissenschaft, Mathematik und Physik fliessend.
Das entspricht dem, wonach heute auf die Branche spezialisierte Headhunter Ausschau halten. Im Zuge der Digitalisierung schaffen Naturwissenschaften und IT-Knowhow eine gute Voraussetzung für eine Banker-Karriere, heisst es unter jenen Spezialisten.
Auch die Banken sind gefordert
Auch die obersten Führungs-Gremien in Banken und Versicherungen müssen sich heute mit Technologie auseinandersetzen können, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf ihre Geschäftsmodelle zu verstehen.
Direktor Degeorge wiederum findet, dass die Banken zu wenig auf die Wissenschaft zurückgreifen. Entsprechend macht er sich zur Aufgabe, die akademischen Aktivitäten näher an die Unternehmenswelt heranrücken.