Um den in der Finanzwelt begehrten Titel des Chartered Financial Analyst zu bekommen, braucht es nun noch mehr Hirnschmalz in einem vielversprechenden Gebiet.
Wer sich Chartered Financial Analyst (CFA) nennen will, muss sich durch drei knüppelharte Prüfungen kämpfen und diese bestehen – pro Level werden 250 bis 300 Lernstunden veranschlagt. Die grosse Mehrheit schafft es nicht bis zum letzten Level.
Doch nun soll noch mehr Stoff hinzukommen. So sei das CFA-Institut derzeit daran, die Tests zu überarbeiten und Fragen zu den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Robo-Advice einzubauen, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) diese Woche berichtete.
Ab 2019 sei der neue Stoff prüfungsrelevant, hiess es weiter. Das amerikanisch-stämmige CFA-Institut reagiert damit auf die Entwicklung des Bankings in Richtung Fintech, was von den Bankern fundiertes Know-how abverlangt.
Jonglieren mit Algorithmen
Prüflinge müssen laut dem Finanzblatt künftig wissen, wie man eine Performance basierend auf Investitions-Algorithmen simuliert (Backtesting) oder die Grenzen einer Big-Data-Analyse kennen. Weiter wird beispielsweise getestet, welchen Einfluss die Blockchain-Technologie auf die Finanzindustrie ausübt und in welchem Ausmass Robo-Advice-Services die Finanzberatung tangiert.
Um bei der weiteren Entwicklung der Blockchain und der Künstlichen Intelligenz dabei zu sein, investieren viele Finanzhäuser, darunter auch die UBS und die Credit Suisse (CS), gezielt in diese Technologien, gehen Kooperationen mit Fintech-Unternehmen ein, holen Experten an Bord oder treten Blockchain-Konsortien bei, wie kürzlich der Enterprise Ethereum Alliance (EEA), wie auch finews.ch berichtete.