Karriere: Die zwölf gefährlichsten Fettnäpfchen bei der Bewerbung

Füllwörter, Entschuldigungen oder den aktuellen Job schlecht reden sind No-Go's bei Bewerbungen. Das und neun weitere Fallstricke, die bei der Job-Jagd lauern.

Michael Kerr, Partner vom US-Personalexperten Kerr Henderson wundert sich immer wieder, welche irren Dinge Bewerber von sich geben.

Das Branchenprotal «Business Insider» hat zusammen mit Kerr eine Liste mit Verhaltensweisen und Ausdrücken erstellt, die man beim Vorstellungsgespräch besser unterlässt – here they are:

1. An den Fingernägel kauen

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Nervös sein ist normal an einem Bewerbungsgespräch. Allerdings kommt es auf das Mass an. An den Fingernägel kauen, unruhig im Sessel sitzen oder schweisstriefend mit piepsiger und stockender Stimme sprechen sind eher kontraproduktiv. Denn Unternehmen wollen Mitarbeiter mit Selbstvertrauen – keine zitternde Nervenbündel.

Auf die Einstiegsfrage «Wie geht es ihnen», ist denn auch ausnahmsweise eine Notlüge angebracht. In selbstbewusster Manier sollte die Antwort lauten: «Ich freue mich, bei einer renommierten Firma vorsprechen zu dürfen.»

2. Auf die «Schwäche-Frage» vorbereitet sein

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Sie kommt in neun von zehn Vorstellungsgesprächen vor: die Frage nach den grössten Schwächen. Wer keine Antwort darauf parat hat, verpasst eine Chance. Insofern tut Vorbereitung not.

Am besten man zählt ein bis zwei Schwächen im Zusammenhang mit dem alten Job auf und erklärt, wie man diese Schwächen behob. Weiter: Zählen Sie Macken und Fehler auf, die möglichst wenig mit Ihrem Arbeitsbereich zu tun haben.

3. Was man braucht, ist zweitrangig

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Wer zu viel über seine Anliegen spricht, gilt laut Kerr schnell als schwierig. Es geht hauptsächlich darum, welche Ziele sich das Unternehmen gesetzt hat und was der Bewerber zur Zielerreichung betragen kann.


 

4. Nicht verzweifelt wirken

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Egal wie sehr man einen Job braucht oder sich genau diesen Job wünscht: binden Sie das den Personalverantwortlichen nicht grad auf die Nase. Die könnten das als pure Verzweiflung deuten.

5. Mit «Sorry» sparsam umgehen

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Darauf müssen laut Business Insider vor allem Frauen achten. Denn diese neigen offenbar dazu, sich für alles Mögliche zu entschuldigen.

«Viele Menschen entschuldigen sich, weil sie glauben, dass sie so höflicher wirken», so Bewerbungs-Profi Kerr. Dabei sei die Wirkung eine ganz andere, besonders wenn man das Wort «Entschuldigung» inflationär benutzte. Denn dann wirke man passiv oder unentschlossen — und zeige so mangelndes Selbstvertrauen.

6. «Goodies» sind zweitrangig

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Diese Frage kommt bestimmt: «Weshalb wollen Sie für uns arbeiten?» Bei der Antwort sollten Sie einen weiten Bogen um mögliche «fringe benefits», welche die Firma ihren Mitarbeitenden offeriert.

Streichen Sie stattdessen die starke Marktstellung der Firma heraus, deren attraktives Wachstumspotenzial oder interessante Projekte, welche die Firma am Start hat.


 

7. Lassen Sie den «Miesepeter» stecken

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Keinen Platz in einem Vorstellungsgespräch haben negative Ausdrücke wie «schrecklich», «furchtbar», «grauenhaft», «ich hasse...» oder ähnliches – und Flüche sind ein absolutes No-Go. Stattdessen sollten Sie für eine positive Stimmung sorgen.

Auch wenn der Personalverantwortliche fragt, was euch in eurem aktuellen Job nicht gefällt, ist Sachlichkeit gefordert. Denn wer schlecht über den aktuellen Arbeitsgeber spricht, tut dies womöglich auch über den zukünftigen. Und das will kein Arbeitgeber.

8. Keine Lohnverhandlungen führen

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Der Lohn ist wichtig, muss aber beim ersten Vorstellungsgespräch tabu bleiben. Primär sollten beide Parteien herausfinden, ob sie zueinander passen.

Wenn der Personalverantwortliche von sich aus das Thema anspricht, ist es in Ordnung, über seine Gehaltsvorstellungen zu sprechen, so Kerr. Dabei sollte man aber nicht arg über das branchenübliche Gehalt hinausgehen.

9. Zuviele «Ähm» vermeiden

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Gerade unter den Schweizern grassiert das Ähm im Sprachgebrauch – wird doch oft jeder Satz mit einem Ähm begonnen und teilweise mehrfach mit Ähm unterbrochen.

Gegen ein gelegentliches Ähm ist zwar nichts einzuwenden, da es dem Gehirn hilft, sich ein wenig Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Nutzt man es aber nach jedem dritten Wort — wenn auch unbewusst — dann geht man seinem Gegenüber schnell auf die Nerven. Ein fataler Fehler.

Auch andere unnötige Füllwörter wie «eben» oder «eigentlich» sollte man meiden. Allgemein gilt: Je weniger Füllwörter, desto professioneller.


 

10. Privates nicht preisgeben

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Krankheitsgeschichten, die kriselnde Ehe oder das heranwachsende Kind im Bauch bleiben tabu. Das müsste eigentlich auch der Personalverantwortliche wissen. Wenn es dennoch zur Sprache kommt, beantworten sie die Frage höflich und knapp.

11. Leistungen nicht herabsetzen

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«Ich war für vier Mitarbeiter verantwortlich» klingt viel selbstbewusster als «Ich war nur für vier Mitarbeiter verantwortlich». Gerade bei einem Vorstellungsgespräch sollte man nicht zu dick auftragen, aber sein Licht unter den Scheffel stellen: das ist auch nicht angebracht.

12. Ferien in den Ferien lassen

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Wie schon beim Gehalt steht auch die Frage nach dem Urlaub nicht an erster Stelle. Wer möglichst wenig arbeiten und dabei noch gut verdienen wolle, soll sich lieber direkt nach einem entsprechenden Job umschauen, anstatt beim Personalchef mit der vorschnellen Frage nach Lohn oder Ferien einen zwiespältigen Eindruck zu hinterlassen.