Der Schweizer Luxusuhren-Hersteller Franck Muller lanciert auf der Krypto-Börse Binance eine exklusive NFT-Kollektion mit Zeitmessern in limitierter Auflage.
Luxus-Unternehmen halten zunehmend Einzug ins Metaverse. Ihre ersten Ausflüge in die virtuelle Parallelwelt und in Non-Fungible Tokens (NFT) waren zwar eher wackelig, auch für die Schweizer Hersteller von Luxusuhren wie etwa Hublot.
Inzwischen haben aber mehrere Luxusmarken erfolgreich ihre eigenen Metaverse- und NFT-Kreationen auf den Markt gebracht. Schweizer Hersteller von Edel-Zeitmessern wie IWC gesellen sich damit zu Modeunternehmen wie Prada, Gucci, Versace und Ralph Lauren, die die Kombination aus «realer» und virtueller Welt ebenfalls im Auge haben.
Exklusive Überraschungen
Auch Franck Muller, der Schweizer Luxus-Uhrenhersteller aus Genf, setzt auf das Web3. Die Manufaktur hat die Einführung einer Kollektion elektronischer Wearables und physischer Uhren auf dem NFT-Marktplatz der weltgrössten Krypto-Börse Binance bekannt gegeben. Die Serie wird mit der Veröffentlichung der NFT «Mystery by Franck Muller» am 27. Juli 2022 beginnen.
Die Kollektion umfasst 15’000 NFT von «Mystery Boxes». Diese Boxen können unterschiedliche Überraschungen enthalten, beispielsweise exklusive Zifferblätter für die Apple Watch. Es gibt aber auch NFT-Uhren, die Avatare im Metaverse Decentraland tragen können, physische Franck-Muller-Uhren, die Käufer erwerben können, bis hin zu speziellen privaten Veranstaltungen oder einem Besuch in der Genfer Uhrenwerkstatt.
Krypto-Reise fortgeführt
Die Boxen sind in vier verschiedenen Editionen erhältlich: Normal, Selten, Super Selten und Super Super Selten. Je höher der Wert der Box ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Käufer eine seltene Belohnung erhält. Zusätzlich zu den «Mystery Boxen» wird Binance NFT ab dem 27. Juli auch eine einzigartige Auktion veranstalten. Der Gewinner der Auktion erhält ein exklusives NFT-Kunstwerk und eine einmalige physische Franck-Muller-Uhr.
Franck Muller knüpft mit dieser Initiative an eine Reise an, die schon vor einiger Zeit gestartet hat. 2019 hatte das Genfer Haus in limitierter Auflage mit der «Vanguard Encrypto» die eigenen Angaben zufolge erste funktionale Bitcoin-Uhr lanciert. Der edle Zeitmesser wurde damals in Zusammenarbeit mit der Kryptowährungs-Handelsplattform Regal Assets lanciert und trägt ein Bitcoin-Logo und einen QR-Code des Bitcoin-Genesis-Blocks. Das Zifferblatt enthält einen lasergravierten QR-Code für eine öffentliche Wallet-Adresse, mit der Bitcoins eingezahlt und der Kontostand überprüft werden kann.
Eher zurückhaltend
Luxusmarken gehörten zu den letzten, die in den E-Commerce eingestiegen sind. Traditionelle Luxus-Brands haben den Online-Handel in der Vergangenheit vor allem als Vertriebsplattform für den Verkauf von Luxusgütern des unteren bis mittleren Segments betrachtet. Etliche Luxusunternehmen führen ihr Online-Geschäft auch immer noch zurückhaltend. Viele Brands denken, dass das Luxusgefühl ein stückweit verloren geht, wenn Kunden ihre Produkte nur online kaufen. Hochwertige Produkte waren und sind daher oft dem Premium-Erlebnis in Offline-Einzelhandelsgeschäften vorbehalten.
Für Hersteller hochwertiger Zeitmesser, aber auch für Luxusunternehmen allgemein, bedeuten Metaverse und NFT Chancen und Herausforderungen. Ein früher Eintritt in die virtuelle Realität kann für die Pioniere durchaus einen langfristigen Wettbewerbsvorteil bedeuten, nicht zuletzt weil sowohl Luxusuhren als auch NFT Liebhaber von Sammlerstücken ansprechen.
Erfolgreiche Lancierung an der Bahnhofstrasse
Die Philosophie und das Erlebnis der einzigartigen Mechanik und Handwerkkunst von Luxusuhren kontrastiert aber in der Parallelwelt mit Zeitmessern, die mit 3D-Software entworfen werden und die in der Herstellung daher vergleichsweise einfacher und billiger sind.
Erst vor kurzem hat das von Bankerinnen und Bankern besonders gern frequentierte Uhrengeschäft Beyer Chronometrie an der Zürcher Bahnhofstrasse ebenfalls virtuelles Neuland betreten und eine NFT-Uhrenkollektion lanciert. Die ersten 100 NFT-Uhren waren nach nur sieben Minuten ausverkauft, wie finews.ch berichtete.