Um möglichst emissionsarm zum Uno-Klimagipfel in New York zu gelangen, will die Aktivistin Greta Thunberg über den Atlantik segeln. Dass die Yacht von BMW, EFG International und dem Yacht Club Monaco gesponsert wird, scheint nicht weiter schlimm zu sein.
Die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg will am 23. August 2019 am Klimagipfel der Vereinten Nationen (Uno) in New York teilnehmen. Als bekannteste Klimaaktivistin der Welt kann sie es sich allerdings nicht erlauben, mit dem Flugzeug dorthin zu reisen – darum nimmt sie, zusammen mit ihrem Vater, das Schiff.
Was an sich löblich sein mag, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn die Rennyacht «Malizia», mit der Thunberg unter optimalen Bedingungen während zwei Wochen über den Atlantik segeln will, wird ausgerechnet vom deutschen Autohersteller BWM sowie von der Schweizer Privatbankengruppe EFG International (Bild unten) gesponsert, wie französische Webseite «Valeurs» berichtet.
Schlimme Übel
Beides nicht gerade Marken, mit denen sich Weltverbesserer wie Thunberg auf Anhieb verbünden, gelten doch Autoabgase und die Aktivitäten der Hochfinanz als besonders schlimme Übel aus Sicht der Klimaaktivisten, die mitunter auch die Hauseingänge von Schweizer Grossbanken besetzen respektive versperren.
Markenbotschafter von BMW
Doch so eng sieht das die sonst resolute Schülerin aus Schweden nicht – schliesslich soll auf Hoher See gleich noch ein (weiterer) Dokumentarfilm über sie gedreht werden. Und sie wird dabei erst noch in bester Gesellschaft sein, um ihren Anliegen Umweltanliegen Nachdruck zu verleihen: Als Skipper werden der renommierte deutsche Segelsportler Boris Hermann sowie Pierre Casiraghi, der Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco, an Bord sein. Casiraghi betätigt sich gelegentlich auch als Markenbotschafter bei der Präsentation von neuen, schnittigen BMW-Cabrios.
Die Yacht, die bis vor kurzem noch der schweizerisch-französischen Finanzgruppe Edmond de Rothschild gehörte, besitzt nun der deutsche Immobilienunternehmer Gerhard Senft, der sie für ungefähr drei Millionen Euro erstanden hat.
Weg mit dem Logos
Eine spannende Reise also. Als Reaktion auf die Verlautbarungen von «Valeurs» liess Thunberg über die Sozialen Medien ihre Fans wissen, dass alle Sponsoren-Logos auf der «Malizia» vor der Abfahrt noch entfernt würden.