Hohe Gebühren, magere Renditen: Die Superreichen zieht es nicht mehr so sehr zu den Hedge Funds wie einst. Sie setzen zunehmend auf andere Anlageformen.

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Nicht einmal der Chef-Händler habe sich noch um ihn kümmern wollen, berichtet ein Top-Manager eines Londoner Family-Offices der Nachrichtenagentur «Reuters». Grund genug für ihn, die Zusammenarbeit mit einem grossen internationalen Hedge Fund zu beenden.

Und das, so der Bericht, sei kein Einzelfall. Die Superreichen laufen den Hedge Funds regelrecht davon, heisst es.

Renditen sind geringer

Zeiten wie Anfang der 90er, als Star-Investor George Soros gegen das Pfund wettete oder nach dem Crash des US-Immobilienmarktes 2007, als einige Investoren Milliarden scheffelten, lockten die risikobereiten Multimillionäre zu den Funds. Doch die Rediten stehen heute in keinem Verhältnis mehr zu denen von damals.

«Die sehr vermögenden Privatkunden sind früher zu den Hedge-Fonds gegangen, weil sie die Manager oftmals persönlich kannten, tolle Renditen haben wollten und dafür auch mal Monate mit hoher Volatilität hingenommen haben», so Hedge-Fund-Expertin Anita Nemes von der Deutschen Bank in London gegenüber Reuters.

Mehr institutionelle Kunden

Doch inzwischen würden sich die Hedge Funds zunehmend auf institutionelle Kunden ausrichten, die hohe Geldzuflüsse bringen. Und die seien eben weniger risikoaffin.

Da sie aber auch wesentliche Neugeldzuflüsse bringen ist der Abgang der Superreichen wohl auch verkraftbar. Gemäss dem Reuters-Bericht verwaltete die Branche in den 90er-Jahren ein vermögen von etwa 200 Milliarden Dollar, heute sind es 2000 Milliarden. Nur vier Prozent entfallen auf die sehr vermögenden Privatkunden.

Die suchen sich daher einfach neue Anlageklassen. Private-Equity-Fonds und Investments in Immobilien werden in dem Zusammenhang immer beliebter.