Die Genfer Uhrenmarke Patek Philippe fährt mit Tugenden wie Tradition und Kontinuität auf Erfolgskurs. Die Unabhängigkeit der Uhrenmanufaktur bewahren, ist für Patek-Präsident Thierry Stern das Wichtigste.
In einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» (hinter Bezahlschranke) stellt Thierry Stern, der Inhaber der Uhrenmanufaktur, in Aussicht, dass Patek Philippe «weitere 200 Arbeitsplätze schaffen» will. In den vergangenen drei Jahren habe das Unternehmen bereits rund 300 neue Mitarbeiter eingestellt. Spezialisten zu finden, sei aber schwierig, meint der Patek-Chef zu den Ausbauplänen weiter.
Angesprochen darauf, ob man das Traditionshaus für 20 Milliarden Franken oder aufgrund der Inflation inzwischen gar für 30 Milliarden Franken verkaufen könne, sagt Stern: «Ob 20 oder 30 Milliarden, das macht keinen grossen Unterschied. Unsere Unabhängigkeit zu bewahren und zu erhalten, ist meine Priorität.»
«Krieg ist viel grössere Gefahr»
Die Uhren von Patek sind vor allem wegen ihrer herausragenden Qualität begehrt und eigenen sich unter anderem auch als Geldanlage. In den letzten Jahren habe Patek vor allem den Durchschnittspreis erhöht, aber kaum die Produktion, erklärt der Unternehmensinhaber.
Negativ beeinflusst wurde das Uhrengeschäft in den vergangenen Jahren vor allem durch die Corona-Pandemie, jetzt schlägt der Ukraine-Krieg belastend auf die Industrie durch. Doch Covid sei nicht mehr wirklich ein Hindernis, befindet Stern und fügt an: «Krieg ist eine viel grössere Gefahr.» Patek müsse damit leben lernen und sich darauf konzentrieren, was es gut könne: «schöne Uhren».
Vorfreude auf Genfer Uhrenmesse
Ganz besonders freut sich Patron Stern auf die Uhrenmesse «Watches & Wonders Geneva», die vom 30 März bis zum 5. April in Genf stattfinden wird. Die wichtigsten Akteure der Uhrenindustrie werden dort anwesend sein. Für Stern weckt die Messe «Erinnerungen an seine Jugend». Wenn er die Halle betrete, werde er den Blick eines kleinen Kindes haben.