Eine neue Online-Plattform will mehr Vergleichbarkeit und Transparenz im Kunstmarkt bieten. Für Investoren wird so die finanzielle Performance messbar.
«Während viele Märkte mit der Finanzkrise kämpfen, wirkt der Kunstmarkt wie ein Segen», sagt der Kunstberater Frank Forster (Bild). «Weil die Werke etablierter Künstler als sichere und profitable Investitionen gelten, können Auktionshäuser auch mit immer neuen Rekordsummen auftrumpfen», so Forster weiter. Er ist Partner bei der AFP Consulting in Zürich.
Die gängigen Ansätze für die Berechnung von Kunstindizes basieren entweder auf den in einem Jahr durchschnittlich erzielten Preisen eines Künstlers oder berücksichtigen lediglich Werke, die mindestens zweimal in einer Auktion veräussert wurden.
So ermittelte Kunstindizes liessen sich jedoch nicht mit gängigen Vermögenswerten wie dem Goldkurs vergleichen, sagt Forster.
Der Ansatz der neuen Online-Plattform «kunstmarktanalysen.com» hingegen bringt laut Forster jene Vergleichbarkeit und Transparenz, die es für einen allgemein akzeptierten Index als Preis-Massstab im Kunstmarkt braucht.
«Er ist ein wertvolles Instrument für die Messung der finanziellen Performance von Künstlern und Kunstsammlungen im Hinblick auf die Entwicklung von Kunstinvestment-Strategien», erklärt Forster.
Kunst-Performance im Vergleich zu Gold und dem US-Aktienmarkt
Die Zuwachsraten des Marktes und die aktuellen Preissteigerungen sind Indiz dafür, dass Kunst vor allem in Krisenzeiten als Investment angesehen wird. Konkret: Trotz gemeldeter Rekordwerte weist ein Künstler wie Mark Rothko nur eine leicht bessere durchschnittliche Nettorendite als seine Kollegen des amerikanischen abstrakten Expressionismus auf (10,3 Prozent vs. 8,7 Prozent).
Aber auch weniger bekannte Künstler wie Joan Mitchell können durchaus finanziell erfolgreich sein (12,3 Prozent).
Geringe Korrelation
Im Weiteren, so stellt Forster fest, eigne sich Kunst besonders auch zur Diversifikation über kurzfristigere Investitionszeiträume. So liegt im erwähnten Beispiel die Korrelation mit dem S&P500 bei 0 und positiven 0,3 mit Gold.
«Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Kunst – wie Gold – durchaus als Schutz in Krisenzeiten verwendet werden kann», sagt Forster.
Dieser Beitrag ist auch im Geld-Magazin «PRIVATE» erschienen.