Sie haben beide die Risikofähigkeit als wichtigen Faktor bei einem Branchen- oder Stellenwechsel angesprochen. Risikofähig muss aber auch der Arbeitgeber sein, der einen Neuling oder einen Quereinsteiger engagiert.
Peterhans (Bild oben): Ich glaube, vielen Banken und auch Unternehmen in anderen Branchen fehlt diese Risikofähigkeit. Sie suchen die Eier legende Wollmilchsau mit Tiefseeerfahrung und verstellen sich damit auch Möglichkeiten für Impulse und externes Know-how. Wenn Unternehmen in der Personalpolitik möglichst wenig Risiken eingehen, verbauen sie sich auch Chancen.
«Im Krypto-Geschäft ist heute Finanz- und IT-Know-how sehr gefragt»
Zimmermann: Man darf aber insbesondere im Banking nicht vergessen, dass die Beschäftigung in der Branche hierzulande seit neun Jahren im Schnitt um 0,6 Prozent schrumpft. Dass in einem solchen Umfeld die Institute ganz spezifische Jobprofile suchen und auf Erfahrung setzen, ist logisch.
Aktuell sieht man eine Welle von Bankern, die ins Krypto-Geschäft einsteigen.
Zimmermann: Das ist naheliegend. Im Krypto-Geschäft ist Finanz- und IT-Know-how gefragt, und diese Branche wächst, während das Schweizer Banking seit dem «Höchst» von 2007 schrumpft.
Welchen Typ von Banker spricht das Krypto-Geschäft an?
Vor allem Investmentbanker. Sie bringen auf Grund ihres Profils grundsätzlich mehr Flexibilität und Offenheit gegenüber neuen Geschäftsmodellen mit als andere Beschäftigte im Banking.
Haben Sie derzeit mehr Suchaufträge für die Krypto-Branche?
Eher umgekehrt. Wir werden von Banken auf Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsstufe öfters für Suchaufträge angegangen, die darauf abzielen, die digitale Kompetenz zu erhöhen.
- Dies ist der zweite Teil des Interviews mit Robert Zimmermann, Mitgründer von SchulthessZimmermann, und Stephan Peterhans, Geschäftsleitungsmitglied der Firma Baumann Springs. Lesen Sie den ersten Teil unter diesem Link.
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