Seit die Schweiz immer tiefer in einen zweiten Lockdown abgleitet, stellt sich für viele Bankerinnen und Banker in und um Zürich zunehmend die Frage, wo und wie sie sich noch über Mittag verpflegen können. Die finews.ch-Redaktion hilft weiter.
Tatsächlich gibt es auch in diesen schwierigen Zeiten eine ganze Reihe erlesener Verpflegungsmöglichkeiten, wie Recherchen von finews.ch zeigen. Dabei zeigt sich einmal mehr, wer als Gastgeber innovativ ist, kommt besser über die Runden. Darum muss es auch nicht immer Pizza, Junk Food oder ein Sandwich sein. Im Gegenteil, die nachstehende Liste bietet gehobenes Takeway über Mittag – teilweise auch für den Abend, mitsamt Übernachungsmöglichkeit.
1. Park Hyatt, Zürich: Lobby-Lounge-Menü kommt per Taxi
Wie unwägbar sich die Pandemie auf die Hotellerie auswirkt, zeigt sich besonders gut an einigen Nobelhäusern in Zürich. Während das Ascot am Tessinerplatz und das Swissôtel in Oerlikon ihren Betrieb endgültig einstellen mussten, servierte das Baur en Ville eine Zeit lang noch Käsefondue auf den Zimmer-Balkons zum Paradeplatz hinaus. Inzwischen hat auch dieses Hotel zumindest nur vorübergehend seinen Betrieb eingestellt.
Im Gegensatz dazu bietet das Park Hyatt immer das reguläre Lobby-Lounge-Menü zum Mitnehmen, darunter ein 36-Franken-Club-Sandwich oder ein 24-Franken-Smoothie aus Soja, Beeren und Mandeln. Eine explizite Lieferung gibt es nicht. Doch die Küchencrew packt es gerne in ein Taxi – auf Kosten des Bestellers.
2. Bacchus, Hildisrieden: Ab ins ländliche Luzern
Kaum zu glauben, aber wahr: Banker mit einem anspruchsvollen Gaumen, und die im Lockdown offenbar etwas weniger zu tun haben, leisten sich aufs Wochenende hin regelmässig einen Mittagsausflug ins luzernische Hildisrieden, wo Werner Toblers Bacchus Bistro seine Klassiker zum Mitnehmen anbietet: Hacktätschli (Toblers Markenzeichen) oder Köstlichkeiten wie Gänseleber mit Apfelsalat, Topinambur und Haselnüssen. Zum Dessert gibt es eine Orange à l'orientale mit Limettenmousse. Eine hervorragende Auswahl an Quiches und Kuchen rundet das Angebot ab, das freitags und samstags für Interessenten zur Abholung bereitsteht.
3. Weisses Rössli, Zürich: Anleitung per Instagram
Das Weisse Rössli gilt als heimlicher Favorit unter den nicht wenigen Bankerinnen und Bankern der Credit Suisse, die im Üetlihof arbeiten. Als Alternative zum Kantinen-Essen besorgen sie sich ein Gourmet-Menü zum Aufwärmen. Mit originellen Vorspeisen wie Ochsenschwanz- und Kalbsbriesterrine in Schmalzkruste wechselt die Karte wöchentlich. Als Spezialservice bietet das Weisse Rössli auf Instagram Zubereitungs-Anleitungen. Eine Vorbestellung für jeweils am Donnerstag, Freitag oder Samstag ist Bedingung – die Lieferung ist innerhalb von fünf Kilometern kostenlos.
4. Krone, Sihlbrugg: Narrensichere Zubereitung
Das Boutique-Hotel an der Grenze zwischen den Kantonen Zürich und Zug offeriert ein Zuhause-Konzept, das an sieben Tagen in der Woche verfügbar ist. Nach dem Motto «Anrufen und dann mitnehmen» gibt es Périgord-Trüffelkalbshackbraten (38 Franken). Bei anderen Gerichten wie der Vorspeise «Kingfish Ceviche» (29 Franken) oder Kalbfleisch in Morchel-Gänseleber-Sauce (45 Franken) ist eine Bestellung bis 7:30 Uhr morgens nötig. Die Gastgeber Monika Jans und Thomas Huber profilieren sich auch mit detaillierten, narrensicheren Zubereitungsanleitungen sowie mit selbstgemachte Pralinen oder mit Butter vom Bauernhof.
5. Baur au Lac, Zürich: Königliche Reserve
Das Zürcher Nobelhotel bietet Klassiker wie den «Royal Réserve» brut Champagner mit Kaviar, Blinis und Sauerrahm für 159 Franken oder Sepia-Linguine mit Hummer und Datterini-Tomaten für 49 Franken via Lieferservice Smood. Das vielseitige Getränkeangebot – vom Dom Pérignon für 225 Franken bis hin zum günstigeren Prosecco für 35 Franken – überwiegt bei weitem die Anzahl der verfügbaren Gerichte.
6. Cafi Holzofe, Wollerau: Drei Tagesmenüs für im Homeoffice
Nach wie vor arbeiten überdurchschnittlich viele Bankerinnen und Banker aus dem Homeoffice – und zahlreiche von ihnen wohnen im steuergünstigen Wollerau im Kanton Schwyz oder in der dortigen Umgebung. Damit sie nicht ständig mit den Resten aus dem Kühlschrank Vorlieb nehmen müssen, bietet ihnen das Cafi Holzofe mit der vermutlich schönsten Aussicht auf den Zürichsee täglich drei Tagesmenüs mit Schweizer Klassikern wie Schweinebraten an Zwiebelsauce, aber auch Ghackets mit Hörnli und Apfelmues oder Aelpler Magronen sowie freitags auch den 1970er-Jahre-Klassiker Riz Casimir. Geheimtipp: Den Lieferservice gibt es auch zwischen 17 Uhr und 21 Uhr.
7. Restaurant Josef, Zürich: Der Velokurier bringt's vorbei
Mittwochs bis samstags bietet das Restaurant Josef im Zürcher Trendquartier 5 ein Viergang-Menü, das jeden Banker zu Hause als «Profi» aussehen lässt. Aktuell gibt's zum Auftakt knusprige Kartoffeln und Sauerrahm mit Forellenrogen; als Hauptgang dann gegrillte Lammracks und zum Ausklingen eine Apfeltarte Tatin mit Rosmarinpudding – das Ganze für 76 Franken. Die Bestellung für zum Abholen am gleichen Tag muss bis 10 Uhr eingehen; als Alternative ist auch eine Lieferung per Velokurier in Zürich möglich, Kostenpunkt 22 Franken extra.
8. Eder's Eichmühle, Wädenswil: Luxus-Menü im eigenen Camper
Das familiengeführte Gourmet-Restaurant Eder's Eichmühle in Wädenswil, wo unter anderem auch Banker-Legende Oswald Grübel gerne einkehrt, bietet von Mittwoch bis Samstag vier Gänge zum Mitnehmen an, sowohl mittags als auch abends. Das besondere Extra: Wer einen «Van» besitzt, fährt mit diesem vor und wird dort auf dem grossen Parkplatz vom Personal bedient. An schönen Tagen bietet sich eine prachtvolle Aussicht auf den Zürichsee. Bestellungen mindestens eine Stunde im Voraus, um das Essen am gleichen Tag abzuholen oder wie erwähnt vor Ort zu verspeisen.
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