Der Star-Investor ist der Meinung, das die Börsenrally sich weiter fortsetzt. Das klingt zwar gut, aber Jeremy Grantham ist alles andere als optimistisch.
Eine einfache Antwort auf die Frage des Anlegermagazins Barron's, ob die Aktienmärkte bereits Anzeichen einer Blase aufwiesen, hat Jeremy Grantham nicht.
Der Co-Gründer und Chefstratege von GMO Asset Management ringt sich im Interview aber zu einem Nein durch. Dagegen sprächen die Statistiken und Bewertungsvergleiche mit früheren Blasen.
Blindes Vertrauen in die US-Notenbank
Aber glücklich ist Grantham mit der Entwicklung an der US-Börse nicht. Er stellt fest, dass insbesondere Hedge Funds und auch andere Institutionelle Anleger sich quasi blindlings darauf verlassen, dass die US-Notenbank im Falle eines Crashs erneut als Feuerwehr bereit stehen wird, und den Brand löscht.
Die Erwartung der Hedge Funds: Die Interventionen der Notenbanken haben zuletzt immer den nächsten Bullenzyklus einleitet, der an den Märkten jeweils ein noch höheres Niveau erreicht habe. So sei es seit Alan Greenspan immer gewesen, so Grantham.
Staaten bereits zu hoch verschuldet für neuerlichen Crash
«Die Rally ist noch nicht vorüber», schliesst er aus dem Marktverhalten. «Wenn die Kurse nochmals 30 Prozent steigen, dann haben wir eine Blase».
Was dann aber geschehen werde, sei schlicht nicht vorhersehbar. Grantham bereiten die ohnehin bereits hoch verschuldeten Staaten Sorgen. Ein weiterer Crash würde zu einer Belastungsprobe, deren Ausgang höchst unsicher sei.