3. «Beruhigen Sie sich.»
Ganz ehrlich, hat sich schon jemals jemand (ob Partnerin oder Partner, Familienteil oder sonst wer) beruhigt, nur weil Sie der Person gesagt haben, sie solle sich beruhigen?
Eben. Die Phrase trägt eher dazu bei, dass die Person sich und ihre Sorgen nicht ernstgenommen fühlt, was definitiv keine deeskalierende Wirkung hat.
Einfühlsam und bestätigend
Hören Sie stattdessen zu. Seien Sie einfühlsam. Nicken Sie an den richtigen Stellen. Die Bestätigung der Gefühle eines anderen Menschen bedeutet nicht, dass Sie mit seinen Gefühlen einverstanden sind; es bedeutet nur, dass Sie verstehen, dass er so fühlt, wie er sich fühlt.
So wird sich die Person schlussendlich beruhigen, wenn sie ihrem Ärger genügend Luft gemacht hat. Und dann können Sie beginnen, zusammen an einer Lösung zu arbeiten.
4. «Da haben Sie sogar recht.»
In diesem Beispiel geht es um das Wort «sogar», aber eigentlich noch um viel mehr, nämlich um das sogenannte Rückhand-Lob. Das ist – wenn es erkannt wird – ziemlich beleidigend, kommt aber viel häufiger vor, als man meint.
«Sie haben recht» sind wahrscheinlich die schönsten drei Worte im Leben eines Angestellten, die er von seinem Vorgesetzten zu hören bekommen kann. Das «sogar» impliziert jedoch, dass Sie von der Tatsache, dass die andere Person recht hat, überrascht sind, weil sie ihr das nicht zugetraut hätten. Auch wenn Sie es höchstwahrscheinlich nicht so meinen, aber so ruiniert man ein Lob.
Taktvoll und mit Gefühl
Oder vielleicht sind Sie sogar überrascht, weil die Person noch nie etwas Durchdachtes von sich gegeben hat. Aber auch dann verstecken Sie diese Überraschung gefälligst. Denn damit verletzen Sie das Gegenüber bloss.
Das Ziel des Lobes sollte es aber sein, zu belohnen, Anerkennung zu zeigen und zu ermutigen.
5. «At the end of the day...»
Sinngemäss würde man diese Phrase mit «letztendlich» oder «letzten Endes» übersetzen, auf dem Schweizer Finanzplatz hört man sie aber aufgrund des immensen Einflusses der englischen Sprache hauptsächlich eben auf Englisch.
Häufig wird die Phrase dafür benutzt, um etwas zu diktieren. Etwa dann, wenn Sie ihren Chef fragen, warum Sie etwas machen sollen, und er mit «Ist so, weil ist so. Bleibt so, weil war so», antwortet, was, falls er mal Militärdienst geleistet hat, gar nicht mal so unwahrscheinlich ist.
Begründen und erklären
Solche hohlen Phrasen sind nicht nur eine extrem nervige und unbefriedigende Antwort, man fühlt sich als Fragesteller auch alles andere als ernst genommen, wenn man eine – zumindest für sich selbst – relevante Frage stellt und dann so abgetan wird.
Und solche Gefühle wollen Sie als gute Führungsperson ja nicht vermitteln. Darum sollten Sie, um zu erklären, warum eine Idee Sinn macht, warum ein Prozess sich ändern sollte, eine Begründung liefern können. Und zwar eine ernstzunehmende und vernünftige.
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