Die Tochter des angolanischen Präsidenten ist offenbar die erste Frau, die mehr als eine Milliarde Dollar hat. Aber es werden ihr intransparente Geschäfte vorgeworfen.
Die angolanische Investorin Isabel Dos Santos (Bild) verwaltet das Familienvermögen der ganzen Regierungsfamilie. Mit 24 Jahren trat sie ins Geschäftsleben ein und eröffnete in Angola ein Restaurant.
Die 40-jährige Dos Santos ist nun laut dem US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» die erste weibliche Milliardärin in Afrika. Sie herrscht seit Jahren über Beteiligungen in den Bereichen Telekom, Medien, Finanzen und Energie, sowohl in Angola als auch in Portugal.
Neben ihrem geschäftlichen Interesse an Erdöl und Diamanten besitzt die mächtigste Frau Angolas auch grosse Anteile sowohl an mehreren portugiesischen Banken als auch in der Telekommunikationsbranche.
Nutzt geschickt den Einfluss ihres Vaters
Wie konnte die 40-jährige Afrikanerin, die mit einem Restaurant startete, ein derart grosses Vermögen erlangen? Das wollte «Forbes» von einem Kenner der afrikanischen Verhältnisse wissen.
«Es ist klar dokumentiert, dass die Regierungspartei und der innere Kreis des Präsidenten eine Menge von Geschäftsinteressen haben. Die Basis der Gelder und die Corporate Governance sind sehr trübe», antwortete Peter Lewis, Professor für Afrikanistik an der Johns Hopkins Universität.
Das zentrale Problem in Angola sei das völlige Fehlen der Transparenz. Man könne die Herkunft dieser Mittel nicht nachvollziehen.
Eine Sprecherin Isabel dos Santos' in Portugal liess dieses Argument aber nicht gelten und sagte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin: «Die Aussagen sind spekulativ, unvernünftig und ohne akademischen Hintergrund». Dos Santos Investitionen gründen laut der Sprecherin auf maximaler Transparenz von börsennotierten Unternehmen innerhalb der europäischen Rechtsordnung.