Jeremy Grantham: Tipps können gefährlich sein

Selbst die gewieftesten Investoren sind nicht über Nacht reich geworden. Auch sie mussten Lehrgeld zahlen, wie das Beispiel des Börsen-Gurus Jeremy Grantham zeigt.

Der Mitbegründer und Chief Investment Stratege des AssetManagers GMO beschreibt im jüngsten Quartalsbericht, welche Investitions-Erfahrungen er in jungen Jahren er gemacht und welche Lehren er daraus gezogen hat.

Sein erstes Aktien-Engagement ging Jeremy Grantham mit 16 Jahren ein, als er die Einlagen seines Sparheftes in Acrow A-Aktien investierte. Auf diese Aktie war er gestossen, weil ein Nachbar in dieser Gesellschaft als Verkäufer arbeitete und von ihr schwärmte. Innerhalb von zehn Jahren kletterte der Kurs der Aktie von 16 auf 100 Dollar.

Vergangene Performance kein Gradmesser

Im Alter von 26 Jahren zog es Grantham an eine Business-School in den USA, weshalb er sein gesamtes Vermögen zu Cash machen wollte. Auch die vor zehn Jahren erworbenen Aktien. Um die Verkaufskommissionen zu sparen, schlug ihm seine Mutter vor, die Aktien auf ihr Depot zu transferieren. Ermutigt durch den anhaltenden Enthusiasmus des Nachbarn und aufgrund der Performance der Aktien sei seine Mutter bereit gewesen, ihm den aktuellen Kurs zu bezahlen, schreibt Grantham weiter.

Nur ein Jahr später aber implodierte der Kurs der Aktie auf Null. Seine Mutter erlitt in ihrem einzigen Aktien-Engagement einen Verlust, der Nachbar dagegen verlor einen beachtlichen Teil seines Vermögens. Dieser habe bis zuletzt nichts davon geahnt, in welcher Schieflage sich das Unternehmen befunden habe, zumal seine Verkäufe weiterhin vielversprechend geblieben seien, schreibt Grantham.

Granthams Ratschläge für Investoren

Damit den Lesern dieser Episode nicht die selben Fehler wie ihm unterlaufen, gibt ihnen Grantham folgende Ratschläge mit auf den Weg: