Ein UBS-Ökonom untersuchte den Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum, Alter und den Preisen – und widerlegt bisherige Annahmen.
Weniger Bevölkerungswachstum bedeutet mehr alte Menschen, weniger Arbeitskraft und wegen der Knappheit in der Folge höhere Löhne – so die gängige Theorie. Damit sollte auch eine höhere Inflation zusammenhängen. Doch Andrew Cates, UBS-Ökonom in Singapur, fand nun heraus, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Die Aussagen sind brisant in der heutigen Lage – denn einerseits kursieren Inflationsbefürchtungen (wegen der offenen Geldschleusen), andererseits wird die Arbeitsbevölkerung gerade in den nächsten Jahren spürbar kippen.
Cates' Ergebnisse deuten nun an, dass man sich die Teuerungsangst schenken kann. In seiner Studie verglich der UBS-Mann die Anteile sehr alter und sehr junger Menschen an der Bevölkerung verschiedener Länder und stellte eine Verbindung zu den Inflationsraten her. Seine Ergebnisse zeigen: Länder mit geringem bis negativem Bevölkerungswachstum sehen sich sehr geringen Inflationsraten gegenüber. Im Fall von Japan herrscht sogar Deflation.
Preise höher
Nationen, die sich verjüngen, spüren den Preisdruck – als Beispiele führt Cates laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg» Indien, Brasilien und China an. Das Problem an bisherigen Studien, so Cates: Sie berücksichtigen nicht genug, welchen Einfluss das Bevölkerungswachstum auf Preise von verschiedenen wichtigen Gebrauchsgütern und Lebensmitteln hat.