Noel Quinn, der oberste Chef des britischen Finanzkonzerns HSBC, beliess es nicht bei einer Ankündigung – sondern dokumentiert seinen Umzug ins Grossraumbüro gleich mit einem eigenen Foto.

Vor zehn Tagen war Schluss mit den Büro-Privilegien auf der Chefetage des britischen HSBC-Konzerns. Wie auch finews.ch berichtete, beschloss das Unternehmen, die bisherigen Privatbüros der Top-Manager im 42. Stock des prägnanten HSBC-Wolkenkratzers in der Londoner Canary Wharf aufzulösen. Die Teppichetage wird in Besprechungsräume für Kunden und in Co-Working-Space umgewandelt. 

Umziehen musste auch HSBC-Chef Noel Quinn. «Wenn ich meine Kollegen auffordere, ihre Arbeitsweise zu ändern, dann ist es nur richtig, dass ich mich auch anpasse. Das ist die neue Realität», sagte er. 

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Dass er es dabei nicht bei Lippenbekenntnissen belassen hat, zeigt nun ein Bild, das er selber geschossen hat, und das seinen neuen Arbeitsplatz in einem Grossraumbüro zeigt. Gleichzeitig liess er dazu verlauten: «Nachdem ich mehr als ein Jahr von zu Hause aus gearbeitet habe, möchte ich als letztes in einem individuellen Büro stecken bleiben, wenn ich in das Gebäude zurückkehre.»

«Ich möchte Menschen um mich herum haben, wieder mit Kollegen und Freunden in Kontakt treten und informell mit ihnen sprechen können. Also sind mein Führungsteam und ich auf eine völlig offene Etage ohne ausgewiesene Schreibtische umgezogen. Unsere alten Büros wurden zu Kunden- und internen Besprechungsräumen umgebaut», so Quinn weiter.

Kein zurück

Für ihn sicherlich eine enorme Umstellung, zumal er seit mehr als 33 Jahren für den HSBC-Konzern arbeitet, wo er sämtliche Karrierestufen bis zum CEO geschafft hat. «Ich denke, es wäre eine verpasste Chance, wenn wir, nachdem wir in den vergangenen 15 Monaten so viele Veränderungen durchgemacht haben, einfach zu unseren alten Arbeitsweisen zurückkehren würden.»

Deshalb bewegt man sich bei HSBC nun auf ein hybrides Arbeitsmodell zu. «Wir gehen davon aus, dass die meisten unserer Aufgaben hybrid erledigt werden können – und dazu gehören auch ich und das Führungsteam der Bank», so Quinn.