So ersticken Chefs das innere Feuer der Mitarbeiter
Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit dem Einsatz der Mitarbeiter. Deshalb müssten sie bei Laune gehalten werden. Doch allzu oft tun die Chefs das Gegenteil.
Unternehmen sind sehr kreativ, um Mitarbeiter anzuwerben und sie bei der Stange zu halten. Neben Dienstwagen, Firmenhandys, zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten offerieren sie auch zahlreiche Vergünstigungen.
Dabei sind solch kostspielige Anreize gar nicht nötig, um Mitarbeiter zu motivieren, da die meisten von ihnen ohnehin brennen, gute Leistungen zu erbringen. Insofern müssen die Chefen nur besorgt sein, ihre Mitarbeiter nicht zu demotivieren.
Was einfach klingt, ist aber schwieriger als gedacht. In diesem Kontext hat das National Business Institut in Texas jüngst eine Studie zum Thema Demotivation publiziert und diverse Motivationskiller aufgelistet – hier sind die gängigsten:
1. Zu viel Druck
Den Druck auf die Mitarbeiter richtig zu dosieren und dabei die Zwänge des Marktes zu berücksichtigen, ist eine der heikelsten Aufgabe der Chefs. Es gilt, je nach Situation die Mitte zwischen zwei Extremen zu finden. Schlecht ist ein konstant hoher Druck, dies hemmt die Arbeitslust und bedroht die Gesundheit.
2. Nicht den Lenin spielen
«Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.» Dies soll einst der russische Revolutionär Lenin gesagt haben. Doch wer ständig unter den Argusaugen des Vorgesetzten sein Tagwerk verrichten muss, wird kaum die beste Arbeit abliefern.
3. Das andere Extrem: Langeweile
Ständiger Druck ist nicht gut (siehe Punkt 1). Aber permanente Langeweile durch zu wenig oder gleichtönige Tätigkeiten ist ebenso ein Motivations-Killer. Im schlimmsten Fall droht ein Boreout, ein Ausgelaugtsein durch stete Unterforderung oder das weniger bekannte Brownout, worüber auch finews.ch berichtete.
4. Zu niedriger Lohn
Geld ist kein zentrales Element in der Motivation, aber unwichtig ist es auch nicht. Es ist ein sogenannter Hygienefaktor. Das heisst: Wird der Lohn als fair empfunden, steht er bei den Mitarbeitern nicht im Vordergrund. Wird dieser allerdings als unfair betrachtet, dann wirkt dies stark demotivierend.
5. Arbeit muss sich lohnen
Wer Überdurchschnittliches leistet, muss auch eine Wertschätzung in Form eines Bonus erhalten. Das Bonusgefüge muss aber transparent und für jeden nachvollziehbar sein – ansonsten grassieren Neid und Missgunst innerhalb der Belegschaft.
6. Gut gebrüllt, Löwe
In hektischen Zeiten brennen beim einen oder anderen Chef gerne mal die Sicherungen durch. Doch rumzunörgeln oder die Mitarbeiter anzubrüllen ist unprofessionell und verängstigt die Belegschaft – viele ergreifen dann die Flucht und heuern bei der Konkurrenz an.
7. Geizen beim Loben
Wer ein Topergebnis abgeliefert hat, will dafür auch gelobt werden – dies ist ein Urbedürfnis der Menschen. Dabei braucht es nicht viel: Ein einfaches «Danke» oder «Das ist wirklich eine herausragende Leistung» reicht schon aus.
8. Unnötige Sitzungen, überflüssige Mails
Zu viele und zu lange Sitzungen sowie täglich von zig Dutzend unnötigen Mails belästigt zu werden, kostet nicht nur Nerven. Es wirkt auch höchst demotivierend. Denn die Belästigungen sorgen dafür, dass man mit seinen Kernaufgaben nicht fertig wird oder sie nur «halbbatzig» erledigt.
9. Der Chef im Silo
Vorgesetzte, die sich nicht mit ihren Mitarbeitern abgeben, ihnen nicht zuhören und sie bezüglich der Firmenziele im Dunkeln lassen, erweisen sich selber einen Bärendienst. Denn schnell entsteht bei den Mitarbeitern das Gefühl, dass «die da oben» einen nicht für voll nehmen.